Wir legten einen regelrechten Blitzstart hin und konnte recht schnell mit 4:0 in Führung gehen. Angriffe wurden meist über 1 gegen 1 zu unseren Gunsten entschieden, so dass viele einfache Tore von 6 Meter zustande kamen. In der Abwehr profitierten wir von den ungenauen Zuspielen des Gegners. Diesen Vorsprung konnte man sogar noch ausbauen, so dass man nur wenige Zeit später mit 7:2 führte. Aus bisher ungeklärten Ursachen wurde die Abwehr kurzerhand mal abgeschafft. Dem Gegner wurde es gestattet, einfach von der Mittellinie ohne Behinderung bis zum 6 Meter zu laufen und ins Tor zu werfen. Den Gegner freute es und so stand es auf einmal nur noch 8:7. Einige hektische Momente und weitere Fehlabspiele taten ihr übriges, so dass man zur Halbzeit froh sein konnte, dass man mit nur einem Tor hinten lag. 10:11 nach 15 Minuten.

Die Halbzeitanweisung, dass man nur durch gute Abwehrarbeit Spiele gewinnen kann, brauchte einige Zeit zur Umsetzung. Nach 17 gespielten Minuten und beim Stand von 11:13 betrug der Rückstand erstmals mehr als 1 Tor. So wie man die Abwehrarbeit Mitte der ersten Halbzeit einstellte, so wurde sie nach 20 gespielten Minuten wieder aufgenommen. Durch konsequente Manndeckung und dem Zwingen des Gegners aus schlechten Wurfpositionen den Abschluß zu suchen, fand man wieder in das Spiel zurück und konnte durch fast 100% Wurfausbeute 5 Minuten vor dem Ende mit 19:14 in Führung gehen. Die letzten 5 Minuten "einigte" man sich auf ein 2:2 und so konnte beim Endstand von 21:16 zum ersten Mal gejubelt werden an diesem Tag.

7 starke Minuten zum Anfang (7:2) und 7 starke Minuten Mitte der 2. Halbzeit (8:1 Tore) sicherten den Sieg. Auch wurde die Situation, als man in Rückstand lag, auch mal mit mehr als einen Tor, gut gemeistert und nicht so eingebrochen ist, wie im Hinspiel, bei dem man das Spiel am Ende abgeschenkt hatte. Teil 1 und der damit leichtere Teil des Unterfangen "Riesenpizza" war also geschafft.

 

USV TU Dresden gegen ESV Dresden

Rugby? American Football? Ringen? Die ersten 2 Minuten machten gleich deutlich wie das Spiel die weiteren 28 Minuten verlaufen sollten. Hart (teilweise sehr hart) - verbissen - Kampf um jeden Meter Hallenboden.

Die TU erwischte den weit besseren Start, weil wir doch etwas überrascht waren aufgrund der rauhen Gangart. Es wurde nicht nur im Umkreis des Balles gearbeitet sondern auch abseits, als wenn der Spieler den Ball hätte. Nach den ersten 5 Minuten führte TU bereits mit 4:2 und das Spiel wurde doch sehr durch den Kampf bestimmt. Die mannschaftliche Ausgeglichenheit brachte ihnen in der Anfangsphase die entscheidenden Vorteile, vor allem im Angriffsspiel, wo bei uns die Abstimmung das ein ums andere mal nicht klappte. Durch 2 Einzelaktionen gelang der 4:4 Ausgleich, was es aber für lange Zeit gewesen sein sollte. Im Angriff hatte die TU mit sehenswerten (und aus unserer Sicht auch leider mehrfach erfolgreichen) Fernwürfen immer ein Mittel parat, wenn es mal nicht bis zum 6m-Kreis langte. Wir konnten in der Phase leider nur Einzelaktionen dagegensetzen, die recht selten zu einem erfolgreichen Abschluß führten. Auch war die Bereitschaft den Ball zu "fordern" um selber Aktionen zu setzen, war nicht so richtig ausgeprägt. Ganz wichtig war der 7. Treffer kurz vor der Halbzeit, so dass es zu dieser 9:7 aus der Sicht von TU stand und auch so verdient war, aufgrund der doch besseren Spielanlage der ersten 15 Minuten.

Vorgabe des Trainers zur Halbzeit: Abwehrarbeit, Abwehrarbeit, Abwehrarbeit (glaube des Stand schon mehrfach in den Spielberichten) und Kleingruppenspiel mit vielen Doppelpässen. Erinnerung, dass es die letzten 15 Minuten Punktspiel dieses Jahr sind und dass danach 1,5 Tage Wochenende genug Zeit zur Erholung sind. Was macht man also, wenn der Schiedsrichter die oben beschriebene Gangart zuläßt? Man paßt sich dem Spiel an und wirft seine taktischen Vorgaben über den Haufen, wenn dies erfolgsversprechender ist.

Beton ist ein Gemisch aus Zement, Gesteinskörnung bzw. Betonzuschlag (Sand und Kies oder Splitt) und Anmachwasser. Er kann außerdem Betonzusatzstoffe und Betonzusatzmittel enthalten... Der Baustoff kann zwar hohen Druck aushalten (40 N/mm² und mehr; entspricht ca. 250 Kleinwagen auf einem DIN-A4-Blatt), versagt aber schon bei niedrigen Zugbeanspruchungen (4 N/mm² und weniger). Um diese Eigenschaft auszugleichen wird Beton hauptsächlich mit einer Stahlbewehrung als Stahlbeton eingesetzt." Quelle: www.wikipedia.de

Beton rührten nun die 6 Spieler außerhalb des Kreises an und der Stahl war der Torhüter. Aber der Reihe nach. Schneller Treffer zum 8:9 folgte auf der Anzeigentafel der 9:9 Ausgleich. Nachfrage ob dies so korrekt sei, folgte die Bestätigung. Aber nach Intervention von seitens der TU wurde der geschenkte Treffer doch wieder aberkannt. Jeder Treffer sei es auf Seiten von der TU oder auf der Seite vom ESV musste nun hart erkämpft werden und es wurde der Gegner erst losgelassen wenn der Torpfiff oder der Freiwurfpfiff ertönte. In dieser Phase klappte das geforderte Kleingruppenspiel recht gut, so dass "ohne 2" im 4 gegen 4 Tore erzielt werden konnten. Beim Stand von 11:11 schaffte man erstmals wieder den Ausgleich, nachdem man 30 Minuten lang einem Rückstand hinterher gelaufen war. Da das Umkehrspiel nach verlorenen Ball im Angriff sehr gut klappte konnte man massiv am 9m mit 6 Spielern zu 95% der Zeit verteidigen. Dies war auch das erste Mal in 10 Ligaspielen, dass man nicht in der 2. Halbzeit Manndeckung spielte, sondern aufgrund der vorgegebenen Spielweise des Gegners "Hinten dicht" machte. Durch 2 Konter und 2 herausgespielte Treffer stand es nach 29 Minuten 15:12 für den ESV. Auszeit auch wenn die Spieler nach eigenen Angaben gerne durch gespielt hätten, weil man den hart erkämpften Vorsprung in den letzten 55 Sekunden nicht mehr herschenken wollte. TU gelang in der Schlussminute noch ein Treffer, so dass nach 30 Minuten der Endstand von 15:13 zu bejubeln war.

Ob man nun verdienter Sieger bei so einem knappen Spiel ist, hängt immer von der eigenen Sichtweise ab. Es gibt Spiele, da bin ich als Trainer unabhängig vom Ausgang zufrieden, wenn man wie heute gezeigt sieht, dass jeder Einzelne der Mannschaft 60 Minuten lang sein Bestes gibt. Es gibt oftmals Spielberichte wo der "Beste" einer Mannschaft besonders hervorgehoben wird, weil er halt am meisten Tore geworfen hat. Luca hat heute als einziger leider kein Tor geworfen (kauf dir kleinere Schuhe dann zählt der Treffer gegen den HSV auch) aber die Einstellung war stellvertretend für die gesamte Mannschaft einfach hervorragend. Da wird auch in der 58. Minute der Gegenspieler der einen Kopf größer ist, nicht frei zum Wurf gelassen, obwohl man auf ungewohnter Abwehrposition in der Mitte und auch ungewohnterweise 60 Minuten durch spielen mußte.

So nun fast geschafft und genug geschrieben, aber am Ende und ich denke als guter Abschluß des Handballjahres, noch 2 kleine Anekdoten:

1. Es gibt Spieler, die sind manchmal etwas lustlos im Training, weil Tore werfen doch viel mehr Spaß macht und die Abwehr machen schon die anderen, da kann man auch mal vorne stehen bleiben. Wenn der Spieler bei eigenen Ballbesitz an der eigenen 9 m Linie stehen bleibt, 5 Minuten vor Spielende, und der Trainer nachfragt: "Was machste da und warum biste net vorne, versuchen ein Tor zu werfen" so habe ich folgende Antwort von dem Spieler bekommen: "Ich bin letzter Mann in der Abwehr (wie gesagt wir hatten Ballbesitz) damit der Gegner kein Tor mehr wirft." Da ringt mir das mehr als nur ein breites Grinsen ab und zeigt das jeder einzelne am heutigen Tage alles für den Sieg getan hat.

2. "Wenn ich euch anbrülle dann zeige ich euch nur meine Zuneigung." NEIN das hat nicht der Trainer gesagt sondern einer der Spieler!

Riesenpizza mehr als verdient: Tom (Tor), Jonas (13), Florian (9, mit 5 Toren bester Torschütze im Spiel gegen TU), Paul S (7), Johannes (4), Paul D (3), Luca

 

Tabelle nach 10 von 25 Spielen:

1           ESV Dresden                   18:02

2           HSV Dresden                   14:06

3           USV TU Dresden               13:07

4           SSV Heidenau                  10:10

5           HSV Freital 04                 03:17

6           Medizin Bad Gottleuba       02:18