Antiagressionstraining

KLM:  HCS Neustadt / Sebnitz II - ESV III 24:26 (11:16)

Eine unserer weiten Reisen und eine ziemliche Häufung vom SMS am Freitag ließ für diesen Tag nichts Gutes erwarten. Aber die Kabine und das Protokoll füllten sich dann doch sehr gut. Nach langer Zeit wieder mal im Neustädter Sportforum und eine unterkühlte Halle vor uns.

Volle Kapelle und wie Kreisligaüblich ohne angesetzte Schiedsrichter, somit übernahmen zwei Neustädter diese Aufgabe. Dazu später mehr.

Ins Spiel sind wir gut gestartet und legten immer vor. Anfänglich lösten Holger und Henry die Aufgaben gegen eine offensive Abwehr in der Kleingruppe und tanzten die Abwehrspieler auf dem sprichwörtlichen Bierdeckel aus. (Wie ihr bemerkt läuft im Fernsehen wieder viel Handball und bei den Analysen hat der Schreiber genau zugehört…). Danach spielten wir weiter Handball und stellten eine solide Abwehr. Einzig die Hüft – und Schlagwürfe der gegnerischen Nr.8 stellten uns vor irgendwie nicht lösbare Aufgaben. Gleicher Spieler hatte aber auch seine Probleme in der Abwehr gegen unseren Rückraum und kassierte in der 23.Minute die erste Zeitstrafe des Spieles.

Diese war auch der Ausgangspunkt der ersten psychologischen Lehrstunde des Spieles. Kurz nach seiner Rückkehr war er wieder zu spät gegen Holger und folgte ihm mehr als Rucksack denn als Gegenspieler. Daraufhin wurde er nicht, Handballüblich, zu einer weiteren Denkpause verurteilt, sondern verbal auf seine Verfehlung hingewiesen durch den Mann in Schwarz - interessant.

Wir spielten doch recht ruhig weiter und hatten zum Pausentee ein 11:16 an der Tafel stehen. Auf Grund des ersten Psychotrainings und auch weiterer kleineren Ereignisse wurde dem Team nochmals die Bedeutung einer großen Toleranzschwelle und Gelassenheit nahegelegt. So wie bereits in der ersten Halbzeit praktiziert. Leider hatten uns wohl die Schiedsrichter zugehört.

Start der zweiten Halbzeit und der Gastgeber begann aufzuholen. Wir verloren unsere spielerische Linie eine gewisse Zeit und die Heimmannschaft konnte bis zum 16:18 verkürzen. Diese zwei Tore Distanz waren dann der magische Abstand im weiteren Spielverlauf. Wir legten vor und der Gastgeber zog nach.

Interessant wurde dabei die Interpretation des Abwehrverhaltens auf beiden Seiten und die Konsequenzen durch die ordnenden Herren in Schwarz. Es wurde nun der Toleranzbereich der Bank und der Spieler des Gastes schrittweise ausgelotet, um sie zum Überschreiten der Grenze zu bringen. Jedoch außer Bestrafung von Fouls, es gab keinen Anlass den Gast progressiv zu bestrafen im Ergebnis von Äußerungen durch erhöhten Blutdruck. Erster Teil des o.g Trainings bestanden und Stressbeständigkeit nachgewiesen. In einer weiteren Phase der kurzen Tore - Distanz wurde nochmals der konditionelle Zustand des Gastes getestet und er durfte eine gewisse Zeit auch zu viert verteidigen. Doch auch hier bestanden wir mit Bravour diese weitere Prüfung und gestalteten den Abschnitt toremäßig ausgeglichen. Zweiten Teil bestanden und nächste gute Note im Zeugnisheft erarbeitet.

Wir lösten weitere Phasen dann auch wieder einigermaßen spielerisch und lagen kurz vor Schluss mit 21:25 vorn. Hier kam nun der dritte Teil der Prüfung – sind wir regelkundig als Gastmannschaft? Und ich denke, hier haben wir versagt. (Nach unserer Meinung) Fouls zum Ball- und anschließenden Torgewinn wurden als regelkonform gewertet. Und dies geschah mehrfach – Entschuldigung hier müssen wir noch „hinzulernen“. Aber mit einem einfachen Tor machten wir dem Spuk ein Ende zum 23:26 und mehr als Ergebniskosmetik gestatteten wir dem Gast nicht mehr. In Summe also zwei von drei Prüfungen bestanden – damit kann man wohl sehr gut leben.

P.S. Aus rechtlichen Gründen noch dieser Hinweis. Der oben geschilderte Bericht schildert die rein subjektive Meinung einer einzeln handelnden Person und wurde nicht durch die beteiligten Vereine veranlasst. ;-)

GoS.

Es bestanden die Prüfungen: Jan, Lutz J., Gert, Hans, Thomas S. Holger R., Lutz O., Holger U., Jan, Henry,

Es coachte: Lutz W., Thomas S.