HC Elbflorenz 2006 III - ESV Dresden 25:26 (16:15)

Nach der Partie ist vor der Party

Endlich war es wieder so weit. Endlich wieder Samstag. Man freute sich schon die ganze Woche darauf. Trainierte fleißig. Überlegte sich Taktiken. Denn Samstag war Matchday!

Es sollte auch ein ganz normaler Handballsamstag werden. Man ging am Abend vorher früh ins Bett. Schlief lange aus. Erledigte so seinen alltäglichen Kram. Die einen tätigten ihren Wocheneinkauf, die anderen putzten ihre Bude oder überlegten sich, welches blau weiß gestreifte Hemd am besten dem Motto "ab an den Strand" für die spätere WG-Party gerecht wurde. Als man sich so langsam für ein Outfit entschieden hat, schaute man erschrocken auf die Uhr. Denn man spielte nicht wie gewohnt 19:00 Uhr, sondern schon 17:30. Also hecktisch die Handballtasche gepackt. Schuhe!? Ball!? Wechselschlüppa!? Und los! (Hoffentlich nichts vergessen.) Aber man musste nicht zum alt bekannten Lokschuppen, denn man hatte ein Auswärtsspiel beim HC Elbflorenz. So traf man sich (doch noch pünktlich) vor der neu gebauten Halle, in der man schon des Öfteren den Profis aus der 2. Bundesliga zugeschaut hat. Dementsprechend war die Vorfreude groß und vor lauter Aufregung verlief man sich erst mal auf dem Weg zur Umkleide in den Weiten der Katakomben. Manche hatten schon die Befürchtung, man komme bei der Frauenkirche wieder raus. Doch als man endlich die sagenumwobene blaue Kabine fand, hatte sich die Aufregen wieder etwas gelegt. Jetzt fix umziehen und ab auf die Platte. Das ging auch recht schnell, dank der Sortierung der Trikots nach Nummern ;) Nach dem man, um in die Halle zu kommen, gefühlte mehrere hundert Stufen hoch und runter gelaufen war, wurde erst mal der Hallenboden begutachtet. Denn das war kein normaler Hallenboden. Nein, nein. Das war ein Glasboden! Man hatte schon viele über den Boden gehört. Aber jetzt wo man selber mal draufstand, auf "dem Boden", wurde fleißig ausprobiert. Finte links. Finte rechts. Sprungwurf. Tippen. Alles wurde untersucht, um dann geschlossen als Mannschaft zu sagen: "Irgendwie ist das ein komischer Boden. So stumpf. Und der schwingt so stark?!" Naja egal. Gespielt werden, musste trotzdem. Also machte man sich wie gewohnt warm und lauschte noch der Ansprache des Trainers. "Sicher in der Abwehr stehen! Vorne die Dinger rein machen! Wir spielen unser Ding durch! Passt auf, die spielen schon lang zusammen ... " Warte?... Das hat er nicht gesagt!? Dieses Mal war es etwas anderes ... ??? Ach ja: "Anknüpfen an die Leistung letzter Woche. Wie wir es im Training die Woche geübt haben. Und dann holen wir die zwei Punkte!" Oder so ähnlich. Aber jetzt ein paar Worte zum Spiel selbst:

Wie üblich fing der Eisenbahner Sportverein ganz gut an. Man hatte sich schon nach fünf Minuten eine kleine Führung von 1:5 durch schnelles Spielen und gezielte Würfe erarbeitet. Doch man wäre ja nicht der ESV, wenn man diese Führung weiter ausbauen würde. Das wäre doch zu einfach. Also ließ man die Gastgeber wieder auf 8:9 rankommen. Die Abwehr stand schlampig. Es wurde nicht mehr richtig zugepackt und vorne nahm man sich entweder nur die halbherzigen Würfe oder verwandelte nicht die Hundertprozentigen. Die allgemeine Stimmung lässt sich wohl am besten mit dem Wort schläfrig beschreiben. Denn es fühlte sich wie ein verlegtes Sonntagsspiel Nachmittags um 3 an. Trotzdem schafften die Eisenbahner es immer noch ein, zwei Tore vorne zu bleiben. Auch dank zwei verwandelter 7m durch die Nummer 11, Christian Melzer! Oh, Warte ... Der steht ja gar nicht auf dem Protokoll ... Ups doch! Aber mit der falschen Nummer. Oder war's nur ein Tippfehler? Wer darf da wohl in die Mannschaftskasse einzahlen? Die erste Hälfte ging so weiter, bis kurz vor der Pause der HC nochmal aufdrehte und sich erst den Ausgleich 15:15 und mit der Halbzeitsirene dann auch noch die erste Führung von 16:15 holte. Dementsprechend ging man etwas geknickt in die Kabine.

Die Halbzeitansprache war klar und deutlich. "Sicherheit hinten in der Abwehr holen und dann klappt das auch vorne wieder. Mehr miteinander reden und lasst die nicht so einfach werfen!"

Nun wieder frisch und munter in die zweite Hälfte starten. Und der ESV holt sich auch gleich wieder die Führung zurück. Wieder durch zwei Siebenmeter. Doch von Ausbauen war auch hier keine Rede. Man bekam den Rückraum der Gastgeber einfach nicht in den Griff. Immer wieder fand das klebrige Leder den Weg durch die Abwehr am Hüter vorbei ins Netz. Zum Glück sah es im Angriff der Eisenbahner nicht ganz so schlecht aus wie in der Defensive. Hier spielte man sich ab und an ein paar schöne Treffer raus oder ließ Notfalls einfach den Nichtschwimmer werfen. So behielt sich der ESV die kleine Führung über die zweite Hälfte. Aber sicher war hier nichts. Elbflorenz ließ auch nicht locker und kämpfte trotz ihrer dünnen Bank bis zum Schluss. Und es sollte auch nochmal richtig spannend werden. Um den Zuschauern auch was für ihr Geld zu bieten, sagte man sich unter den Lokführern: "So ein Spiel bei dem einer haushoch gewinnt ist ja langweilig". Also hatte man einen Spielstand von 24:25 in der 58sten Minute und der ESV hatte den Ball. Macht das 24:26. Der HCE verkürzte wieder auf 25:26 durch einen Schlagwurf der Nummer 7. ESV wieder im Ballbesitz. Auszeit durch Heiko Hoffmann! Zehn Sekunden vor Schluss! Ach, das kennt man schon beim ESV. So hatte man auch letzte Woche zuhause gewonnen. Denn jetzt wird Touchball gespielt! Bewegung! Ohne Prellen! Nicht den Ball abnehmen lassen! Gesagt - getan. Souverän wurden die letzten zehn Spielsekunden durch die Mannschaft in rot mit einem Paradebeispiel an Parteiball runter gespielt.

Zusammenfassend lässt sich jetzt sagen. Es war kein schöner Sieg. Aber immerhin zwei Punkte. Und da schmeckt das Bier hinterher noch besser. Auch wenn man es vor der Halle trinken musste. Schnell geduscht und ab ins Strandoutfit um mit unseren zwei Fischköppen aus McPomm in See zu stechen und beim sportartfremden Beer Pong die Treffsicherheit unter Beweis zu stellen. Danke an die zahlreichen Zuschauer bei der Unterstützung und bis nächste Woche.

 

Für die Eisenbahn spielten:

Im Tor: Popeye-Püschl, Der Pole-Lederer

Auf dem Feld: Flamongopapa-Kühn (3), Nichtschwimmer-Sonntag (4), "Ich steh doch nicht im Kreis"-Biedi (1), "Ich dreh mir mal eine"-Kindler(1), Konfetti-Röchow, "Ich hol mal Bier"-Dietrich(2), Pfeffi-Müller (3), "Du solltest doch die 11 nehmen"-Melzer (7/4), Frankenexpress-Kronester (2), Käptn Sparrow-Voge (3)

Lokführer: The Chiller-Hoffmann

Die nächsten Heimspiele

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