VLMO: Stahl Rietschen - ESV Dresden 33:30 (17:9)

ESV Dresden @ Stahl Rietschen – Historisch vorbereitet, spät gestartet, trotzdem fast geil

Am 27. September 2025 machten wir uns auf den Weg in die Oberlausitz, um gegen die Stahljungs aus Rietschen anzutreten – besser bekannt als Stahl Rietschen. Und wie es sich für ein Spiel gegen einen Verein mit so viel Vergangenheit gehört, war unsere Vorbereitung nicht etwa taktisch, sondern kulturell-historisch.

Unser Jahreszahlen-Ultra hatte eine brillante Präsentation zusammengestellt, die uns auf das Spiel gegen die Krubschen Teufel aus dem Stahlwerk einstimmen sollte. Mit einer Mischung aus DDR-Betriebssportgeschichte, Stahlverarbeitung und Handballromantik erklärte er uns, warum Rietschen nicht einfach Rietschen ist, sondern ein Ort, an dem man gegen Dämonen spielt, die einst aus glühendem Metall geboren wurden. Wie schon in dem Gemälde von Kley waren wir fest entschlossen, die Krubschen Teufel zu beherrschen, zu bändigen und aus ihnen Schienen zu machen, auf denen wir die zwei Punkte zurück in den Lockschuppen rollen würden.

Und wir waren selbstbewusst. Denn in den letzten Jahren war es völlig egal, mit welcher Thekentruppe wir angereist sind – wir haben die Punkte immer mitgenommen. Ob mit halber Besetzung, mit angeschlagenen Spielern oder mit einem Rückraum, der mehr Durst als Wurfkraft hatte: Rietschen war für uns bisher immer ein Ort, an dem wir geliefert haben. Und diesmal sollte es nicht anders sein. Dachten wir. 

Es wurde ein Spiel in zwei Akten. Akt eins: Wir spielen Handball – aber nur so halb. Die ersten zwanzig Minuten waren ein Festival der vergebenen Chancen. Die Trefferquote lag bei 37 %, was ungefähr dem entspricht, was man erreicht, wenn man mit verbundenen Augen auf ein sich bewegendes Ziel wirft. Selbst wenn der Hüter keine Sahnetag gehabt hätte, hätten wir das Tor nicht getroffen. Wir warfen die Rinde überall hin, nur nicht ins Tor und so führte Rietschen nach 30 Minuten und wir gingen mit minus 8 Toren in die Kabine. Überragend schlecht? Ja. Aber immerhin vermutlich historisch einmalig.

Doch dann kam Akt zwei: Die Auferstehung. In der zweiten Halbzeit stieg unsere Trefferquote auf 65 %. Plötzlich war da Energie, Präzision, Wille. Bölli drehte auf und traf fast im Minutentakt. Auch Maggi und unser Chancentod 1 und Chancentod 2 trugen sich in die Torschützenliste ein – und das mit der Eleganz eines tanzenden Nilpferds auf Glatteis. Zum Ende begannen die Krubschen Teufel, durch unsere enorme Kraftanstrengung in Form einer Manndeckung an zuwanken. Ihre Angriffe wurden fahrig, ihre Abwehr löchrig, und ihr Hüter bekam plötzlich wieder normale Hände. Wir kämpften uns Tor um Tor heran, und so gewannen wir die Halbzeit mit +5. Ganz ehrlich: Hätte das Spiel zehn Minuten länger gedauert, wir hätten es gedreht. 

Am Ende stand ein 33:30 auf der Anzeigetafel. Ein Ergebnis, das knapper klingt, als es sich über weite Strecken anfühlte. Aber wir nehmen mit: Moral, Kampfgeist und die Erkenntnis, dass man auch mit einer katastrophalen ersten Halbzeit noch fast alles rausholen kann.

>>> HVS Spielbereicht

Ansprechpartner (VLM)

HeikoHoffmannHeiko Hoffmann

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