VLMO: Stahl Rietschen – ESV Dresden I 20:22 (10:9)

ESV – das große E steht für große Emotionen

Nur 9 Monate oder 39 Wochen oder 275 Tage sind seit der letzten Auswärtsfahrt nach Rietschen vergangen und tatsächlich durfte auch schon damals der Schreiberling des heutigen Berichts die geschehenen Dinge einordnen. Der Bericht von damals in Kürze: Scheiß Saisonstart, dünner Kader der sich nach Rietschen aufmacht, lange Anreise des Spielberichtsschreibers und am Ende ein Sieg beim damaligen Ligavize. Für einen kurzen Realitätscheck folgt nun im Stile eines Geschichtsleistungskurses ein Vergleich der beiden Zeitdokumente: 

Scheiß Saisonstart: Wie bereits in der Vorsaison, haben es sich die 1. Herren nicht nehmen lassen, der Konkurrenz einen kleinen Puffer zu gönnen und die ersten 7 Saisonspiele eher verhalten zu gestalten. Wer es gut mit den Eisenbahnern meint liest daraus eine gewisse Affinität für Spannung und Druck, wer es schlecht meint vermutet eher fehlende Spannung und zu wenig Druck. Da der bisherige Saisonverlauf auf gruselige Art und Weise (trotz fehlender Halloweenparty) dem der letzten gleicht, können wir hier definitiv einen Haken setzen: CHECK

Dünner Kader: Auch für die diesjährige Auswärtsfahrt nach Rietschen kann der große Reisebus in Dresden geparkt bleiben, denn so viele leidensbereite Spieler finden sich aufgrund von Krankheit, Verletzungen und anderen super stichhaltigen Entschuldigungen dann doch nicht für die (SPOILER) schönste Auswärtsfahrt der Saison. Highlights der diesjährigen Band: Auch diese Saison hat der Verein wieder tief in die Tasche gegriffen und in der „Solarservice Norddeutschland Handball Regionalliga“ gewildert. Nachdem letzte Saison schon mit Appel angenehme Erfahrungen gemacht werden durften, aber Außen nun mal Außen bleiben, hat sich der ESV dieses Mal im Rückraum bedient. Also fix das alte Modell in Hannover abgeliefert und Ole, Bölli oder vlt. auch einfach Hannover 2 (Wir sind noch in der Namensfindung) eingekauft. Mit ostsächsischer Erwärmungsmusik gab es kulturell gleich einen standesgemäßen Einstand fürs erste Auswärtsspiel. Als weiteres Highlight (oder auch taktischer Kniff!?) hat sich Coach Steve unter die lange Jogger provisorisch das kurze Modell gestreift und bereits in der Erwärmung das Netz auf seine Funktionalität geprüft. Vorweg genommen: Es blieb nur bei der Androhung seinen Spielern zu zeigen, wie es richtig geht, taktisch aber natürlich ein Meisterwerk Rietschen mit seinen eigenen Waffen entgegenzutreten. Abgesehen von diesen Highlights blieb es insgesamt bei mageren 10 Spielern, danke auch an Eric aus der 2. An dieser Stelle! Hinter "dünner Kader" können wir also getrost auch einen Haken setzen: CHECK

Lange Anreise des Spielberichtsschreibers: Hier weicht die Geschichte dann doch irgendwie ab: Handball-EM in Deutschland ist irgendwie doch nicht alle halbe Jahr und auch sonst gabs dieses Mal keine Anreise per Bahn aus Köln (auch wenn sich schon die Fahrt aus Dresden wie 'ne Durchquerung der Bundesrepublik anfühlt). Diese Parallele lässt sich also nicht bestätigen: MÄÄÄÄÄP

Sieg beim Ligavize: Zwar sind die Rietschener Jungs diese Saison nicht ganz so furiös gestartet wie letztes Jahr, dennoch war man sich im Loklager der kommenden Aufgabe bewusst. Auch wenn sich das Spiel anders darstellte als das vorherige, kann aber bereits festgehalten werden: WE DID IT AGAIN! AND AGAIN-AGAIN!

Beide Mannschaften starteten mit leicht verrutschtem Visier. So gestaltete sich die 1. Halbzeit, was die Torausbeute betrifft, eher mager, mit leichten Vorteilen auf Seiten der Hausherren. Die Lok stellte zwar eine durchaus ordentliche Abwehr mit guter Torhüterleistung im Positionsspiel, hingegen im Umschaltspiel nach vorne agierte man zu fahrig und mit zu vielen technischen Fehlern/überhasteten Abschlüssen. Im Angriff zeigten sich vor allem dann Lücken im Rietschener Abwehrriegel, wenn mit einfachen Kreuzungen und Tiefendruck die Schnittstellen attackiert wurden. Die beiden Schiedsrichter mit einer auf beiden Seite durchaus strengen Linie, ahndeten unsauberen Kontakt dabei konsequent. Auch wenn in der 27. Minute beim 10:7 durch die Hausherren das Spiel zu kippen drohte, behielt man die Nerven und verkürzte bis zur Halbezeit auf 10:9. Die Halbzeitansprache verlief kurz und kompakt: Eigene Fehler minimieren, Schnittstellen weiter attackieren und hinten kompakt stehen. Dann sind hier 2 Punkte drin!

Beide Mannschaften kamen ähnlich aus der Kabine. Vorne durchaus mit Ausbaupotenzial, hinten aber weiter robust. Bis zum 16:16 in der 45. Minute konnte sich daher auch keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzen. Was sich jedoch änderte: War man auf Seiten des ESV bis zur Halbzeit noch ohne Strafen ausgekommen, handelte man sich allein in der 2. Halbzeit sage und schreibe sieben 2-Minutenstrafen ein. Viel Unterzahlspiel war die Folge, welches man jedoch mit großem Kampf annahm. Gerade in diesen Situationen zeichnete sich Neuzugang Ole mit sehr gutem 1:1 Verhalten und wichtigen Toren aus. Und so kam es, dass sich die ESV´ler trotz jener Strafen ab der 45. langsam einen Vorsprung erspielen konnten. Zwar verabschiedete sich in dieser Phase Linkshänder Max vorzeitig mit seiner 3. Zeitstrafe (Wenn du kein Bock mehr hast, sags doch einfach!?), doch auch diesen Rückschlag steckte man irgendwie weg. Den aufgebauten 3-Tore Puffer gab man trotz offensiver Deckung und einigen vergebenen Chancen nun nicht mehr her. Ausschlaggebend: Der Glaube daran heute hier wirklich was mitnehmen zu wollen und ein in dieser Phase bärenstarker Kalle, der das ein oder andere Mal freie Würfe und 7-Meter der Rietschener abgekaufte. Deshalb gestalteten sich die letzten Minuten des Spiels auch nicht ganz so dramatisch wie noch im Januar. Vorne erzielte man zwar ab der 55. Minute keinen eigenen Treffer mehr, nahm aber clever Zeit von der Uhr. Hinten vernagelte Kalle das Tor. Es folgte auch dieses Mal kurz vor Schluss eine Auszeit, dieses Mal war die Ansprache jedoch weit weniger dramatisch. Mahnende Worte wie „Wir sind kein Schweden“ oder „Wir sind kein Frankreich“ mussten nicht fallen und so holte man tatsächlich erneut 2 Punkte in Rietschen. Also auch hier können wir einen Haken setzen: CHECK

 

QUID RESTAT?

Erkenntnis 1: „Ich sag doch, dass wir gar nicht wissen, wie man in Rietschen verliert“ (Anonyme Quelle im Gruppenchat kurz vor Ablauf des Spiels)

Erkenntnis 2: Wir wissen doch noch wie siegen geht

Erkenntnis 3: Irgendwie wiederholt sich Geschichte doch. In anderen Kontexten sollte man das zwar unbedingt verhindern, in diesem Fall bauen wir darauf. Nach den ersten Punkten in der letzten Saison folgten 4 Siege am Stück. Das sollte man sich zum Vorbild nehmen und bereits im nächsten Spiel gegen den HSV Dresden alles daran setzen, das auch dort Punkte eingefahren werden.

 

Für einen Super-Sonntag sorgten:

KugelStoßenHeber-Eric (2), Mr. DatenvolumenfürBundesligaStreamenaufderRückfahrt, HeberFürArme-Florian, LanghosenCOACH, Böllerei (5), Schreiberling (2), Mr. NacheinemSiegvomAufstiegträumen (3), Berliner-Luft (1), FairgehtvorauchbeiRot (3), Torvermesser (6), 1FlascheChinaÖlproSpiel

 

 

Ansprechpartner (VLM)

HeikoHoffmannHeiko Hoffmann

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