VLMO: SC Riesa - ESV Dresden I 29:23 (13:13)

„Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“

Leute, die es mit dem ESV halten, können das nicht von sich behaupten, da es für gewöhnlich im Sommer still um die Thekentruppe wird. Jeder braucht seinen Schönheitschlaf. Getreu dem Motto: ...

nach der Saison ist vor der Saisonabschlussfahrt, ging es für die Thekler nach Prag zum gemütlichen Saisonausklang. Das beste griechische Restaurant der ganzen Stadt konnte man ausfindig machen. Noch nie so gute verkohlte Spätzle mit Hähnchenfladen beim Griechen gehabt, die Pommes derweil wurden achtlos liegen gelassen. Abends sinierte man über das Leben selbst und stellte  philosophische Fragen, wie wann die Menschheit endlich Aufzüge erfinden wird, die man auch im Brandfall benutzen darf, wie eigentlich das Traumauto meiner Alpträume aussieht oder jene, wo man hin muss wenn man einen Steinschlag in der Brille hat. Zu Carglas oder zu Fielmann? Außerdem wurde das eine Bier gesucht, das endlich mal greift. Noch zu erwähnen wäre, dass bei der Tretbootfahrt kein Mann über Bord gegangen ist und so weiterer Spielerschwund verhindert werden konnte.

Danach ging es in die wohlverdiente Pause, mit der Aufgabe jedoch anzuwerben, da man mal mit mehr als 2 Rückraumspielern in die neue Saison gehen wollte (die Rückrunde lässt grüßen). So wurden unsere besten Perlentaucher engagiert, welche sich auch mit Erfolgen brüsten konnten. Denn zum Saisonstart standen plötzlich 18 Leute bereit, der Thekentruppe zu neuem Glanz zu verhelfen. Aus aller Herren Länder kamen sie derweil angeströmt. Sie kamen aus Südbrandenburg, aus Nordbrandenburg, aus dem östlichen Teil Westbrandenburgs, zudem noch Leute aus dem Spreewald (das V steht für Vetternlandwirtschaft), den tiefen Hochebenen der niederen Oberlausitz, Leute die nördlich des sorbischen Sektors her und welche die rund um Berlin, aber nicht aus Berlin sind. Außerdem noch 3 Leute aus Schwarzheide. ESV goes international. Zudem haben wir noch 2 Westdeutsche (aus Aue und Vogtland) und einen Schwaben, der nicht aus Schwaben, was zu Bayern gehört, sondern aus dem Schwabenland (Schwobaländle) kommt. Genauer gesagt aus Stuttgart, was die zweite Hauptstadt der schwäbischen Schwaben ist (erste ist inzwischen Berlin), sowie Hauptstadt von Württemberg, was der östliche Teil Baden-Württembergs ist.

Im Westen wohnen die Badenser und im Norden von Baden die Kurpfälzer, wobei unsereiner Torhüter aus jener Region dieses Jahr nicht zur Verfügung stehen wird. Nach seinem abgeschlossenen Studium wird er sich erst mal auf große Asienreise begeben. Dessen komplettes Leben ist ein einziger Jochen Schweizer Gutschein. Vor kurzem soll er anscheinend auch einen Tandemsprung mitgemacht haben, wollte dies im Nachhinein jedoch nicht weiter empfehlen, da es eine Heidenarbeit gewesen sein soll dieses verdammte Fahrrad in der Luft grade zu halten.   Auf seiner Reise wird er begleitet von seiner Frau, seinem chinesischem Kumpel und ausgebildetem Kartenleser Wo Lang und dessen weitaus kompetenteren Bruder Nada Lang.
Und zu guter Letzt haben wir noch Jemanden in der Mannschaft, der aus Oberfranken kommt,  was nördlich der Oberpfalz liegt, jedoch weder mit der pfälzischen Pfalz, noch der kurpfälzischen Pfalz zusammen hängt.
Sie alle eint die Sehnsucht nach den sagenumwobenen Rouladen des Heiko Hoffmann. Manche verschreiben ihr Leben der ehrenwerten Suche nach dem heiligen Gral oder dem finden von El Dorado. Diese Mannen haben ähnliches vor und wollen in ihrem Leben nur einmal diese Köstlichkeit kosten. Selbst für die Vegetarier wäre gesorgt mit der Zubereitung einer quasi umgestülpten Roulade (Tofustreifen in eine Ellenlange Gurkenscheibe gerollt). Auch besser bekannt als Roulade alla Spreewald oder auch als sorbische Frühlingsrolle.
Die kulinarische Erlösung ist der Hoffi allerdings erst bereit zuzubereiten, wenn das unmögliche möglich gemacht wird und die Meisterschaft vorher gefeiert werden kann. Ein Blick auf die Gegner der VLO lässt diesen Traum jedoch direkt zerplatzen. Kontrahenten die 2 mal die Woche trainieren? Vergiss es. Dazu noch mindestens 3 Mannschaften mit dem widerwärtigen Fetisch in einer harzfreien Halle zu spielen. Harzfrei statt Hentai. Wer jetzt die perversere Gruppierung der beiden darstellt muss jeder für sich selbst entscheiden.
Da eine Meisterschaft vom Tisch ist gilt die Devise: Hauptsache nicht Zweiter, ansonsten ist man für alles zu haben.

 

Zu Beginn der Vorbereitung wurde im ersten Monat die allseits beliebte Grundlagenausdauer gestärkt mit vielen Laufeinheiten und maximalen Kotzieinheiten. Im August wurden dann die handballerischen Fähigkeiten geschult mit drei Testspielen und weiteren Trainingseinheiten. Zum Ende hin wurde sogar ein Trainingslager veranstaltet mit ulkigen Übungseinheiten, Spielen und Kuchen mit leckerem Kuchengeschmack. Der August ging, der September kam, womit wir zum letzten/ ersten Saisonspiel kommen.
Zuerst sei gesagt, dass Tradition beim ESV groß geschrieben wird, was sich daran zeigt, dass schon wieder der halbe Rückraum nicht zugegen war. An dieser Stelle allerdings kein Vorwurf, nur die Terminplaner beim HVS selbst wissen, weswegen man schon am 2. September die Saison anpfeift. War die Vorgabe vor der Winterzeit die Saison starten zu lassen, also die Zeit bevor Lebkuchen und Dominosteine wieder im Supermarktregal stehen? Selbst dann wäre es nicht gelungen. Pünktlich einen Tag vorher am 1.9. wurde der Krempel wieder überall angeboten. Ein Hoch auf die Konsumgesellschaft. So fuhr man am Sonnabend zum kalendarischen, aber nicht metronomischen Saisonbeginn nach Riesa und das reichlich uneingespielt. Sich dessen bewusst war die Vorgabe von Trainer Kindler sich so zu verhalten wie ein Liliputaner am Pinkelbecken. Auf Zehenspitzen gehen und sich erst mal vorsichtig heran tasten. Die Ansprache sich zu Herzen nehmend kommt die Thekentruppe ganz gut in die Partie, halten mit und können teilsweise eine leichte Führung behaupten. Nachdem die Gastgeber das erste mal zur Verschnaufpause rufen, schleichen sich beim ESV ein paar Nachlässigkeiten ein. Jan und Paul geben auf der Mitteposition  alles, um den Angriff wieder in die richtige Spur zu lenken. Mit dem Zwischenhoch der Riesaer wird die Halle langsam lauter. Dann ist auch gut, dass unser ESV eigenes Felix Kummer Double nicht auf der Mitte agiert, denn wenn das akustische Verstehen auf der Platte zunehmend schwieriger wird, fällt unser Dave immer in den gleichen Zustand in den er auch verfällt, wenn in Prag in einer Menschengruppe die rhetorische Frage gestellt wird, wo es denn hier zur Karlsbrücke gehe: Er fängt an wilder zu gestikulieren als ein italienischer Fluglotse im Koffeinrausch.

Um die 20. Spielminute herum kann sich kein Kontrahent absetzen, als ein Riesaer Akteur die Unparteiischen davon überzeugen kann, dass der Zweikampf von unserem Fritz nicht einvernehmlich geführt wurde. „No Video, No Touching“ schleudern sie ihm entgegen (Die waren scheinbar auch mal in Prag) und zwingen ihn auf die Strafbank. Zwei Minuten für den Fummelfranz. Bis zur Pause bleibt das Spiel ausgeglichen und mit dem Ausgleichstreffer in letzter Sekunde von unserem Mister Konstanz, dem Fleischgewordenen Bausparvertrag Kris Knüller geht es in die Halbzeitpause. Das vorläufige Fazit ist ein positives. Abwehr- sowie Angriffsleistung sind zufriedenstellend. Manch einer fabuliert   und meint schon dass das V in ESV für Vantastisch steht. Aber halt. Fantastisch wird nicht mit Vogel-V, sondern mit Vogel-F geschrieben. Und das man bei solch einer Situation genau hinschauen muss, wird einem spätestens dann klar, wenn irgend so ein daher gelaufener Kunde von seinem Onkel Fati/Vati erzählt und du keine Ahnung hast, ob der Onkel jetzt aus Antalya oder aus dem Saarland kommt.

Außerdem ist der enge Spielstand auch der bis dato grandiosen Leistung des Kalle zu verdanken der seinen Marktwert in ungeahnte Höhen schraubt. Mit einem „die Konzentration hoch halten“ von unserem Kolumbianer in spe wird die Thekentruppe in die die zweite Hälfte entlassen. Allerdings kamen die Gastgeber mit einem Doppelschlag wesentlich besser aus der Kabine und bauten darauf auf. Die Abwehr der ESVler wies mit laufender Spieldauer mehr und mehr Löcher auf und auch im Angriff leistete man sich zu viele Abspielfehler. Der einzige Angriffsakteur, der in dieser Spielphase die Fahne für die Dresdner hoch hielt war unser Mister November in der Apothekenumschau. Genau wie auf seinem Starschnittposter abgebildet, räkelte sich der Flo geschmeidig am Kreis entlang und erwischte den ein oder anderen Ball und konnte diesen verwerten. Wie ein weiblicher Dieter Von Teese eben. Zur 50. Spielminute hin übernimmt Riesa die Initiative und kann sich mehr und mehr absetzen. Der ESV verliert die Kontrolle über das Spiel. Vermehrt holen die Truppler jetzt Strafwürfe raus, die unser Debütant und künftiger Hoffnungsträger Max Lenz allesamt verwandeln kann und … Moment mal. Ein Blick auf den Spielberichtsbogen verrät, dass der Max bei Kraftklub gerade abfeiert. Wer wirft dann gerade die 7 meter? Linkshänder? Ja. Schnauzbart? Ist vorhanden. Selbst der Ball von Molten in Hell- und Dunkelblau ist der Gleiche. Stirnband und lachsfarbene Schuhe, die wie Dynamitstangen aussehen? Ah. Dann ist das doch der Stirnbandtoni an der Linie. Leichte Verwechslungsgefahr. Unabhängig davon lässt Riesa nichts mehr anbrennen und spielt ein souveränen Stiefel runter, zeigt nochmal kurz auf, dass auch wenn in Hollywood derzeit die Schauspieler streiken in Riesa das ganze Jahr Oscarsaison ist, um letztendlich  die ersten 2 Saisonpunkte einzuheimsen. Glückwunsch dazu. Zum Schluss sei gesagt, dass trotz der Niederlage sich die Thekentruppe ordentlich verkauft hat und es gilt an dieser Leistung gegen die Radedinsger anzuknüpfen.

 

Im Tor:
Name auf dem Trikot, Autogramme nur nach dem Spiel; Plüschbär

Auf der Platte:
die tschechische Krone (3); Trainingsweltmeister (1); Dieter Von Teese (4); Kristian Knüller (2); sportlicher („dei Mutter sei G`sicht) Freund #1 (1); Pokerchamp (1); Hoppel Reiter (1); Fummelfranz; sportlicher Freund #2; Das V steht für Virmenwagen (1); Schwäbisch Dynamite aka der Stirnbandtoni (9/6)

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