Dieses Wochenende ging es wieder in den Lokschuppen. Angesichts der miesen Wetterverhältnisse hätte man auch nirgends sonst sein wollen. Diesmal zu Gast - die Stahlmänner aus Fernost.
Man hatte ja noch eine Rechnung aus der Hinrunde offen, da man Auswärts schon, und zwar nicht aus Gründen mangelnden handballerischen Talents, sondern aus einfacher Unterbesetzung, 2 Punkte liegen ließ. Also - In der Kabine wurde vereinzelt noch spontan darüber philosophiert, ob man überhaupt spielen könne/wolle oder lieber krankheitsbedingt die Bank warmhalte. Außerdem wurde der ungewohnt luxuriöse Bierkasten bestaunt, den unser Sparweltmeister und Kassenwart Matti Fiehler besorgt hatte. Als dann auch die letzten verstanden hatten, dass man sich vorm Spiel noch umziehen müsse (neue Vereine, neue Sitten), ging es auf die Platte zum warmmachen. Hier versuchten die ESV-Jungs mit ihren bunten maximal uneinheitlichen Aufwärmtrikots ihre individuellen Stärken zu unterstreichen. Die ESV-WG hatte zusätzlich auch ihren Musikgeschmack von letzter Woche nochmal überdacht, so dass bei rockiger Warmmachmusik a la ESV-WG, noch ein paar Sprints durchgezogen und mächtig Staub aufgewirbelt wurde.
Der Plan fürs Spiel war, in der Abwehr den Ball zu gewinnen und direkt in Führung gehen. Aber Fehlanzeige - leider klappte das mal eher nicht sooo, 0:2 für die Stahlmänner. Zum Glück können wir uns nochmal fangen und beim verspäteten Start auf 3:2 in der 8 Minute aufholen. Nachdem sich der Spielball, für Einige unsichtbar, in der Decke versteckt hat, kommt der Ersatzball zum Einsatz. Dann geht es auf Augenhöhe hin und her, und her und hin, bis zum 10:8 in der 20. Minute. Nach einer Auszeit der Gäste verliert der ESV den Faden, so dass man beim Stand von „zwei zurück“ in der 24. Minute gezwungen ist, selbst die grüne Karte zu schwingen. In die Halbzeit geht es dann mit 13:14.
Nach einer längeren Fehlerevaluation ging es zurück in die zweite Halbzeit - hier war noch nichts verloren, alles möglich. Sprüche wie „die Mannschaft, die es mehr will, wird gewinnen“ ließen das Phrasenschwein auch ordentlich klingeln. Die nächsten Minuten gestalteten sich ausgeglichen. Bis zur 37. Minute ging es dann gleichauf weiter, danach wollten wir wohl doch nicht so unbedingt die Punkte und ließen die Stahlmänner auf 20:24 davonziehen. Da wir außerdem der Meinung waren, dass der gegnerische Torwart noch nicht gut genug warm geworfen wurde, wollten wir, nett wie wir sind, noch etwas nachhelfen. Unter dem Motto: „wenn ich mittig werfe, kann der Ball nicht daneben gehen", landete also der ein und andere freie Ball vom Sechser auf der Brust des gegnerischen Keepers. Keine Ursache, gern geschehen. Auch zwischen den eigenen Pfosten war unser Mike Tyson nach ein paar blöden Dingern aus dem Rückraum mächtig wütend. In aller erster Linie auf sich selbst, in zweiter Linie auf die luschige Abwehr und ein ganz klein wenig auf den Rest der doofen Welt. So wurde des Öfteren auf die Pfosten eingeboxt, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Dank zwei Treffern von einem wohl neuen Spieler mit unbekanntem Namen, Sebastian Sonntag und guten Siebenmeterschützen ging es daan bis auf 25:26 in der 51. Minute heran. (Anmerkung der Redaktion: bzgl. der Gegendarstellung aus dem Bericht des SSV Stahl Rietschen: von wegen „der ESV kam nicht näher als bis auf zwei Tore ran.“ „Lügenpresse !!!1!!elf!“ ;) ) Bei der letzten Auszeit durch den ESV hieß es dann nochmal, damit es auch der letzte kapiert: „die Mannschaft, die es mehr will, gewinnt.“ - $$$. Dennoch, der Spruch wurde leider trotzdem missverstanden und man ließ die Gäste auf den Endstand 27:30 davonziehen.
Sei’s drum, der ESV nach spannender aber dennoch enttäuschender Vorstellung nun auf Platz 5. Hatte man sich zu Beginn der Saison schon gefreut die traditionelle Oktobermisere ausgelassen zu haben, holt man die negativ Bilanz einfach im Dezember nach. #KarmaStrikesBack. Nächste Woche wartet mit Weinböhla eine schwierige Aufgabe auf den ESV. Doch hier sollten keine vorschnellen Schlüsse gezogen werden. Der ESV hat schon des Öfteren beweisen können, wenn wir in WeiFei-Laune sind können auch Berge versetzt werde.
Im Tor: Mike Tyson und Trefferquote 100%
Auf dem Feld: „der kleinste kommt in Kofferaum“-Sonntag (6), „5% auf alles, auch die Torquote“-Fiehler (8/1), Mona Lisa Kindler (4/3), König-der-Sprüche (1), Bittner-Senior (3/1), Offenbacher aus der Pfalz (2), „das menschgewordene Tape“ aka die Mumie Betzien (1), Schiedsrichterkontrolleur Hohlfeld (0), Geburtstagskind (0), Spreewaldgurke-Röchow (2)