An dieser Stelle könnte der Spielbericht der Begegnung die geilen Schweine aus dem Eisenbahnschuppen gegen den ebenfalls mit Ex-Sportis gespickten TSV 1862 Radeburg stehen. Doch was war 1862 eigentlich so los? Im Jahr 1862 wurden wichtige politische Veränderungen wie Otto von Bismarcks Ernennung zum preußischen Ministerpräsidenten und Abraham Lincolns Sklavenbefreiungsproklamation wirksam. Im amerikanischen Bürgerkrieg gab es entscheidende Schlachten wie die Schlacht von Shiloh und die Sieben-Tage-Schlacht. Zudem wurde die mexikanische Armee in der Schlacht bei Puebla geschlagen, und Alfred Nobel entwickelte die Initialzündung für Sprengstoffe.
Am 10. Mai 1862 war es soweit. 23 Radeburger Jünger des Turnvaters Jahn konnten den Gastwirt Klotzsche, Besitzer des "Schützenhauses" (später "Lindengarten"), überzeugen, seinen Festsaal einmal in der Woche den Turnern zu vermieten. Die Gründung des Turnvereins Radeburg wurde beschlossen und das Statut zur Genehmigung eingereicht. Meine Fresse ist da viel passiert. Und dann schleicht sich 2025, ganze 163 Jahre später ein Ex-Sporti Handballgott in den Verein. Was mit Vereinen passiert, in die sich Ex-Sportis einschleusen wissen wir bereits aus anderen Berichten. Aber es ist noch früh in der Saison und es gibt daher noch keinen Grund für vorzeitige Schlüsse.
Daher muss an dieser Stelle auch ein anderer Sachverhalt ins richtige Licht gezogen werden. Aus dem aktuellstem Spielbericht des SSV Rietschen steht geschrieben, ich zitiere: „ […] Zu Gast ist der wieder erstarkte ESV Dresden.“ (Anmerkung: Das sind wir – yeah) „Wobei wieder erstarkt eigentlich auch egal ist, da der SSV in den letzten Jahren vor allem zu Hause immer das Nachsehen gegen die Truppe aus der Landeshauptstadt hatte. Diesen schweren Bock“ (Anmerkung: Das is sowas von überhaupt nicht vogue...wir sind doch keine Böcke! Wir sind bissige Honigdachse!) „gilt es endlich wieder umzustoßen.“ (Anmerkung: Achso der Bock ist gemeint, naja egal). So – ihr (geliebter SSV) glaubt doch nicht ernsthaft, dass wir uns zwei Saisons lang den Arsch dafür aufreißen den gebildeten HVS Sachsen Mitverfolger einen der nägelknabbernsten Krimi der Handballgeschichte zu liefern und uns somit für die gefühlt nächsten 10 Jahre die Underdog Rolle zu erarbeiten um dann von euch innerhalb einer Passage als Favorit zu gelten? Wisst ihr eigentlich wie viel Bier wir dafür trinken mussten und wie viel Kohle im Downtown stecken geblieben ist, damit wir da sind wo wir jetzt sind? Stellt euch Obelix vor, der als kleines Kind in den Zaubertrank gefallen ist: so sind wir, eben nur mit der Niederlagensuppe – und uns steht es einfach zu in jedem Spiel der klare, coole Sigma-Boy-Underdog zu sein!!! Außerdem sind WIR das gallische (hier der Bezug zu Ballier – Gallier – Aster und Oberlix – alter, das hat bei mir so lange gebraucht um den Witz zu verstehen) Dorf, welches unterschätzt wird, doch durch irgendeinen verrückten, welcher Getränke reicht, dann doch ein ebenbürtiger Gegner sind.
Erst im letzten Spiel haben wir unsere Qualität wieder gezeigt. Da es kein Betreibsgeheimnis mehr ist, dass unsere Taktik saisonübergreifend ausgelegt ist - der Marathonlauf an der Klippe oder, um eine andere Metapher aufzumachen, das Creepen von Wildschweinen in WoW – konnte wir im letzten Spiel gegen den Bismarck Radeburg wieder einmal beweisen, dass harte Gartenarbeit Früchte trägt. Das Spiel startete nämlich mit einer Energie unsererseits, naja, selbst Neujahr gegen 12:30 Uhr verspürt mehr davon. So schleppten wir uns die ersten knapp 10 Minuten zu einem 6:5. Das war die perfekte Zeit für die Zuschauer sich nochmal mit Getränken zu versorgen. Aber dann gings richtig krass ab und am Ende stands 37:34 – Wahnsinn! Wäre ich ein guter Schreiberling würde ich jetzt recherchieren, wann der ESV Dresden zuletzt so viele Hütten gemacht hat. Ich schätze jetzt einfach mal, dass es seit dem Beitritt der beiden Ex-Sportis vor-vorletzte oder vorletzte Saison nicht passiert ist.
Für das letzte Spiel vor den Herbstferien (alle Lehrerspartner:innen und Refis: bitte nutzt auch die Zeit um euch zu erholen) fahren wir zum Fassbiersaufen nach Rietschen. Als klarer Underdog wollen wir die Favoriten ärgern und vielleicht, ja ganz vielleicht, stibitzen wir denen ein Stück Stahl (das sollen in diesem Fall 2 Punkte sein) aus der Halle.
>>> HVS - Spielbericht
Es spielten: Bick, Sannes (7), Saxi (1), der Zauberer von OZ (8), Ban Jole (2), Sorian, McLovin (9), Frisurschön, Ex-Sporti (1), Noah (1), Granz (2), Vogue (1), Ex-Sporti-Hallo, Ich-bin-jung-und-mach-zum-Schluss-noch-nen-Heber (5), Klerik
Auf der Bank: Legende, Zu-spät-zum-Mannschaftsfoto-kostet, Beinfein

