Flotte Beats!
Wie ein lateinamerikanischer Salzalehrer tänzelt die Lok aktuell durch die Verbandsliga-Ost und bleibt auch im 4. Spiel in Folge ungeschlagen.
Zwar nicht aus den vollen schöpfend, dennoch qualitativ gut aufgestellt versammelten sich die Mannen rund um Meister Hoff und Coach Steve zur ungewohnt späten Uhrzeit am Sonntag. Der Fahrplan war klar: ...
Wie im Vorjahr auch sollten die Punkte gegen Bernstadt im Lokschuppen bleiben. Aufgrund der restlichen Ergebnisse vom Wochenende war außerdem klar, dass man sich mit einem Sieg weiter in der unteren Tabellenhälfte freischwimmt und die Luuscher langsam auch Richtung Tabellenmittelfeld aufmachen kann. Dementsprechend motiviert startete man in die Partie, in der durch 4 Offizielle auf der Heimbank jeder Auswechselspieler seinen persönlichen Betreuer hatte. Das E in ESV steht für Wohlfühlorientiertes Banksitzen.
Von Beginn an präsentierte sich die Abwehr der Lok kompakt und beweglich. Hinzu gesellte sich ein glänzend aufgelegter Paul, der zur Stelle war, wenn es denn doch mal Durchbrüche gab. So mussten die Gäste vom OHC ab Minute eins für jedes Tor hart arbeiten, wohingegen das Umschaltspiel des ESV sich von seiner besseren Seite zeigte und insbesondere in der 2. Welle über den Kreis viele einfache Lösungen gefunden wurden. Es pendelte sich bis zur 20. Minute eine 2–3 Toreführung ein, die hauptsächlich aufgrund mangelnder eigener Abgezocktheit zu diesem Zeitpunkt nicht noch höher ausfiel. Im Stile einer Mannschaft, die sich so langsam gefunden hat, zog der ESV jedoch in den letzten 10 Minuten der 1. Halbzeit noch einmal die Intensität vorne wie hinten an und marschierte mit einem 8:2 Lauf gen Pausentee. Mit seinen 3 Toren in dieser Phase teaserte einer schon mal das an, was er in der zweiten Halbzeit eindrucksvoll bestätigte: Unser zweites westdeutsches Importprodukt Oliver Haftbefehl hatte an diesem Tag besonders Bock und befand sich meistens schon im Gegenstoß, bevor die Gäste überhaupt wussten wo oben oder unten ist. „Bernstädter wissen wer der Babo ist“ kann man an diesem Tag definitiv konstatieren. Credit muss an der Stelle aber auch an Mastermind Hoffmeister Hoff gehen. Der hatte beim Mittwochstraining (Lieber OHC-Schreiberling, nicht immer alles für bare Münze nehmen was der Hoffi euch vor dem Spiel mit seinen Psychotricks so erzählt. Das ist die unterschlagene 2. Trainingseinheit) anscheinend eine Eingebung und hat eben jenen Oliver dort schon 40 Minuten Gegenstöße laufen lassen. Sowas kannste einfach nicht lernen, Heiko Hoffmann Handballgott. Zurück zum Geschehen. Mit Ablauf der Uhr erhielten die Gäste beim Stand von 18:10 einen letzten Freiwurf. Sportfreund(-latte) Paul nimmt sich das harzige Spielgerät zur Brust, visiert an, holt aus uuuuund netzt ein! Wahnsinn! Also im Gesicht von Namensvetter Paul vom ESV. Upsi. Auch wenn das fachkundige Gästepublikum die folgende Entscheidung der roten Karte nicht so ganz wahrhaben wollte, ist diese durchaus vertretbar. Und vlt. ist's am Ende auch ein ganz kleines bisschen Karma für die ausgebliebende Rote Karte nach Tätlichkeit aus dem letzten Jahr. Also ich glaub ja dran.
Die Kabinenansprache ist schnell erzählt: Dextro für alle und einfach so weitermachen. Bernstadt wird bis zum Ende fighten, wir dürfen sie nicht zurück ins Spiel bringen. Fertig aus.
Wer jetzt auf ein Wunder und packende 2. Halbzeit hofft, den muss ich leider enttäuschen. Der ESV präsentiert sich aktuell, wie der eine Schüler in der Klasse der immer das macht, was die Lehrer sagen und deswegen in der Klasse von allen „gemocht“ wird. Schon nach 7 gespielten Minuten in Halbzeit 2 steht es 24:12 für die Gastgeber. Der Drops ist damit schnell gelutscht und die Köpfe der Gäste gehen weiter nach unten. Herr Ozellis dreht seine Runden im Gegenstoß und auch der Rest der Lok ist auf Betriebstemperatur. Somit plätschert das Spiel ab diesem Zeitpunkt so vor sich hin, wobei der Heimmannschaft fortan in der Abwehr ein klein wenig der Biss verloren geht. Einfachere Abschlüsse und 2-Minutenstrafen sind die Folge. Am Ende steht ein auch in dieser Höhe absolut gerechtfertigter 36:26 Heimsieg auf der Anzeigetafel. Die gelöste Stimmung danach in der Kabine kann sich jeder vorstellen und auch das Selbstvertrauen ist gefühlt durch diesen Sieg noch einmal gestiegen. Es gilt nun dies mit in die Trainingswoche zu nehmen und die richtige Balance zwischen Lockerheit und Spannung zu finden. Zum Punktspielabschluss des Jahres 2024 empfangen die Eisenbahner den Ligakrösus aus Riesa im Lokschuppen. Eine schwere Aufgabe, aber auch gute Gelegenheit zu zeigen, dass die Zuschreibung der Gäste „Gefühlt spielen wir gegen die beste Truppe der Liga“ vielleicht auch ein bisschen Gehalt hat.
Den Salsa-Tanzkurs besuchten:
Hannes Ferse (1), Eike Datenabo (1), Oliver Haftbefehl (10), Jan Ole Gesichtstreffer der I. (6), Florian Ichwürdeschonnochmal (5), Paul Dreherverweigert (4), Franz Motivator (2), Maximilian Heutmalfair (2), Luca Anscheißerfoul (5), Robin geile2.HZ, Paul geile1.HZ