VLMO: SV Niederau - ESV Dresden 31:21 (13:12)

Ein Mysterium

Am vermeintlich letzten heißen Sommerwochenende ging es für unsere M1 nach Meißen gegen den SV Niederau. Für die Eisenbahner absolut kein Problem, da eine warme Halle mit suboptimalen Luftbedingungen in der DNA liegt. Ebenso wie das schwarze Outfit eben für den Lokverein steht. Hä? Naja, wie sie meinen.

Nach den ersten zwei erfolglosen Spielen zum Saisonbeginn war für alle Beteiligten klar, dass zwei Punkte auf der Habenseite hermüssen. Das Ziel war auch nahezu als eine Pflichtaufgabe zu verstehen, da der angesetzte Gegner, sich trotz der kämpferisch guter Präsentation in den letzten Jahren unterm Strich regelmäßig in ähnlicher tabellarischer Position verortet.

 

Nach der Ankunft gab es dann schon den ersten Dämpfer - Harzverbot.

🎶 Haaaarz ist doch kein Verbrechen 🎶

Entsprechend wurde in der Erwärmung die Hallenwand mehrfach freundlich begrüßt und man entschied sich für eine pünktliche Ansprache in der Kabine. In der umfangreichen Einstimmung durch das Trainergespann Ehmke/Hoffmann wurde deutlich, dass es endlich Aufmerksamkeit der ersten Sekunde benötigt, um zwei Punkte mit nach Dresden nehmen zu können. Nachdem die Sprühsahne auf den Patschehändchen verteilt war, ging's in der Abwehr und mit einer vollbesetzten Bank los.
Ganze 2:30 min hat es gedauert bis der erste Zähler der Partie auf der Anzeigetafel erschien, erzielt vom Toptorschützen des Tages, Mr. Jagsch. Der ESV war spürbarer von Beginn an da und konnte so die Führung bis zur 8. Minute halten. Nachdem ungefähr das erste Viertel der ersten Halbzeit verstrichen war, begannen alte Muster aufzukommen und folglich schlichen sich immer mehr technische Fehler und vergebene Torabschlüsse ins Spiel. Dies nahm Niederau dankend an und zog mit 8:5 vorbei. Diese beinahe 180 Grad Wende der Eisenbahner gab ausreichend Grund für die erste grüne Scheibe. Die Ansprache und die Einwechslung neuer Akteure zeigte Wirkung, sodass binnen der nächsten 10 Minuten der Rückstand mit einer guten Abwehrarbeit verkürzt werden konnte und in Minute 24 der Ausgleich durch unseren Kreisläufer Schulze zum 11:11 erfolgte.
Mit der Entwicklung des Spielstandes zeigte sich das Publikum zunehmend unzufrieden, sodass sich mal wieder schnell offenbarte, wo sich die tatsächliche Expertise in einer Halle befindet und wer womöglich entweder den Handballsport selbst noch nie betrieben oder samstags um 17:30 Uhr zu tief ins Glas geschaut hatte.
Mit einem beinahe Sirenentreffer durch unseren langen Lauen ging es mit einem Stand von 13:12 in die Halbzeitpause.

Nachdem am vergangenen Wochenende die Partie mit Beginn der zweiten Halbzeit durch einen 1:7 Lauf für Radebeul aus der Hand gegeben wurde, war auch das Ergebnis der Halbzeitansprache eindeutig – die 2. HZ mit vollem Fokus wieder aufnehmen.

Mit vollem Ehrgeiz ging’s dann auch mit 8 Spielern auf der Platte wieder los und dann auch ganz schnell in Unterzahl weiter. Die Mannschaftskasse freut sich, sodass wenigstens ein Lächeln für den Tag gesichert war. Überraschenderweise gingen unsere 6 aus dieser Phase mit +1 hinaus und so wurden die Karten ab der 33. Minute neu gemischt. Als jedoch die Karten für Konzentration und Aggressivität verteilt wurden, waren wir wohl schon gedanklich in der Gisela. Es folgte vom SV ein 4:0 Lauf, der prompt zu einer Auszeit des ESV führte. Derselbe Effekt, wie in der ersten Halbzeit, konnte leider nicht erzielt werden, sodass sich Ratlosigkeit und Zweifel in den eigenen Reihen vermehrten, die u.a. überhastete Abschlüsse und nachlässige Abwehrarbeit zur Folge hatten. In dieser Phase des Spiels begann entsprechend auch das 7m-Festival. Die Möglichkeit zur nachträglichen Chance erhielten die Niederauer deutlich häufiger mit insgesamt 8 zu 3 Chancen. Dies schafft natürlich Raum für die Schiedsrichterdiskussion, jedoch konnte insgesamt betrachtet, diesbezüglich kein spielbeeinflussender Faktor wahrgenommen werden, auch wenn wir selbstverständlich den ein oder anderen 7m weniger beim SV und mehr bei uns gesehen hätten. Im Rahmen dieser Phase packte das Heimteam noch einen 7:1 Lauf obendrauf, führte damit 24:15 in der 49. Minute und so mancher verspürte wahrscheinlich Brasilien WM Flashbacks. Die Einholung eines 9 Tore Rückstands in 11 Minuten geschieht zwar nicht alle Tage, aber ist dennoch nicht gänzlich unmöglich. Der Schlussspurt des ESV setzte jedoch in der 53. Minute zu spät ein, sodass auch der 4:0 Lauf zum 27:21 in der 56. Minute keinerlei Emotionen mehr weckte. Den MV der Gastgeber veranlasste dies ebenfalls nicht, Gebrauch von den Timeouts der 2. HZ zu machen. Das Spiel trudelte anschließend zum 31:21 aus.

Die positive Entwicklung von Vorbereitung zu Spiel und von Spiel zu Spiel konnte mit dieser Begegnung leider nicht fortgesetzt werden. Nun gilt es den Trend der vergangenen Saison nicht fortzuführen und eine Wiederholung dieser umgehend zu vermeiden, auch wenn das letzte Heimspiel eine äußerst fantastische Atmosphäre mit sich brachte.
Es bleibt weiterhin eines der größten Mysterien der Geschichte, wie eine Mannschaft mit so vielen individuell starken Spielern und einem so guten Mannschaftsgefüge, die Leistungen am Spieltag nicht abrufen kann.

 

Für den ESV sprühsahnierten sich die Hände:
Breitenfelder (Tor), Lederer (Tor), Setzer (2), Tomasz (1), Ozellis (0), Grötschel (1), Schulze (2), Laue (4), Hoppenz (0), Grünhagen (1), Lenz (1), Voge (1), Wielsch (0), Jagsch (8/1)

Ansprechpartner (VLM)

HeikoHoffmannHeiko Hoffmann

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