VLMO: ESV Dresden I - Radeberger SV II 27:29 (16:16)

07.04.2023 – Karfreitag

ESV-Kenner wissen, was das bedeutet: Osterwanderung mit der Handballfamilie. Hut, Stock, Gesangsbuch, Kind und Kegel dürfen bei dieser Hommage an Goethe natürlich nicht fehlen. So zogen kleine wie große ESV-Liebende durch die Dresdner Heide. Was im Beisein von Hopfen, Traube, Wacholder, Zuckerrohr, Gerste und Co. alles auf dem Thementisch serviert wird, ist immer wieder erstaunlich. Zum Beispiel ...

wird jedes Jahr darüber senilt, wann die Thekentruppler das letzte Mal über drei Jahreszeiten hinweg nicht nur den Osten des Freistaats belagerten. Endgültig geklärt konnte dies zwar nicht werden, man war sich aber einig, dass die Wege gen Westen auch für das nächste Jahr weiter unergründbar bleiben werden. Schließlich haben die wackeren Herren von der Bar alljährlich genug Sorgen für den Aufgalopp in der Sächsischen Champions League genug nüchternes Personal zu finden. Hier sollte von Seiten des Verbandes weiterhin darauf geachtet werden Freilose einzuplanen.
Zurück zum Thema Sachsenliga: Die Verbandsliga Ost wird auch in naher Zukunft nicht auf den Lokschuppen verzichten müssen. Spoiler alert, selbst die Rouladen sind - ohne Fremdhilfe - in unerreichbare Ferne abgedriftet. Wir werden uns also wieder auf Hack-Käse-Lauch-Süppchen vorbereiten. Im Tale grünet also doch noch kein Hoffnungsglück.

Zeitsprung – 01.04.2023 – Spieltag vs Radeberger SV II – „Eine heitere Stille“ liegt über der Lok

Da vollbringt Topmanager Hoffmann jeden Sommer wieder irgendwo in der Märkischen Heide einen (oder zwei) herumirrenden Halbriesen zu finden und dennoch stehen zum Saisonendspurt irgendwie keine Rückraumspieler mehr auf dem Spielberichtsbogen. Da gilt es wieder bei der 2. zu wildern, frei nach dem Motto „Wer hat noch nicht, wer will nochmal“. „Für fünf Minuten geht das schon“. Und schon folgt die Tragödie erster Teil. Weil sowieso schon wenig Rückraumspieler zur Verfügung stehen, fühlt sich „die recht Hand des Teufels“ dazu berufen nach 3 Minuten auf der Zuschauertribüne Platz zu nehmen. Da mussten die beteiligten Aushilfen auf der Bank nun doch noch etwas für das Erfrischungsgetränk arbeiten. Der verbleibende Rest wurde passend wie folgt beschrieben: Jung, Dynamisch, Erfahren; Wer welche dieser Eigenschaften besitzt, darf dann jeder selbst entscheiden.

Kurzer Ausflug in die Statistiken der Verbandsliga Ost:
Wir haben es in 18 Spielen auf !12! Rote Karten geschafft (davon 9 direkt). Also entweder wird die Liga weicher oder wir dümmer. Ich schätze Zweiteres.

Zurück zum Spiel, eigentlich geht es entspannt los. Radedings netzt, schläft in der Abwehr und Dr. Faust kann sein Glück kaum fassen. Ballgewinn, Ballverlust, Ballgewinn, Ballverlust, Rot...7m…1:2. Aber die Männer in Rot bleiben dran, 7m für den ESV. Normalerweise ein sicheres Ding. Aber unser Werther hat an diesem Tag so seine Leiden mit dem gegnerischen Hüter. Eventuell hat er das mit den 80% auch missverstanden. So entwickelt sich ein enges Verbandsligaspiel mit starken Hütern auf beiden Seiten. Eventuell lässt sich in der Qualität der Würfe auch einfach der Trainingsrückstand der einzelnen Akteure erkennen (Anm. d. Red.: Wir verweisen hier ausdrücklich nur auf die Wurfqualität der Eisenbahner. Wir möchten uns kein Urteil über das Trainingspensum der Bierstädter erlauben.). Wie heißt es doch im Buch „Italienische Reise“: „Nur durch geregelte Übung könnte man vorwärts kommen.“ Viel gibt es zum Spiel dann auch gar nicht mehr zu sagen. Die Radeberger Reserve, angepeitscht von der mittlerweile eingetroffenen 1. Vertretung, kämpft aufopferungsvoll gegen die nur behäbig in Fahrt kommende Lok an. Ganz offensichtlich möchten die Jungs aus der Vorstadt, zumindest auf dem sportlichen Wege, die Liga halten. Viel mehr gibt es zum Spiel dann auch gar nicht mehr zu sagen. Die verbliebenden Kräfte machten ihre Sache nicht schlecht. Unser Dachs traf sogar das Tor, anstatt wie im Bezirksligaspiel nur den gegnerischen Mittelblocker grün und blau zu werfen. Leider belohnte sich unsere Couch bei seinem Lieblingsspielzug nicht mit einem Tor, man fragt sich, wo die Affinität für Hebeversuche in den letzten Wochen herkommt. Am Ende machen die Gäste eben zwei Tore mehr und wir, Pi mal Daumen, 10 klare Chancen (plus 5 7m) nicht. Da wird es gegen jedes Team in der Liga schwer.
Nachdem die Cunewalder Jungs auf den einschlägigen Social Media Kanälen bereits das Topspiel im fernen Bernstadt bewerben, verspielen die Hoffmannschen Recken in gewohntem ESV-Selbstverständnis die Ausgangslage, dort wirklich ein Spitzenspiel zu präsentieren. Wäre auch unfair, wenn wir nicht allen Abstiegskandidaten mal paar Punkte abgeben, nachdem wir nun wahrlich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben. Es bleibt also alles wie immer, alle wichtigen Entscheidungen der Liga laufen über den ESV, egal ob Auf- oder Abstieg.

Bevor wir aber die Cunewalder Auswahl auf dem Eigen in Bernstadt beehren (ein Dank geht hier auch an den OHC, dass dieses Spiel überhaupt so problemlos stattfinden kann.), richtet sich der Blick zunächst nach Westen statt Osten. In der Stahlstadt elbabwärts kommt es zunächst zum Showdown gegen den Sportclub aus Riesa. Und wie die Cunewalder richtig feststellten, bei einer Niederlage der Eisenbahner wäre die Meisterschaft entschieden. Wenn die Thekentruppe in diesen schweren Zeiten wenigstens etwas Edelmetall abstauben will, sollten sie von dort lieber mit zwei Pünktchen im Gepäck zurückkehren.

J.W.v.G.

 

Der Einsiedler, Dachs, PK C.H.K, Dr. Faust, Couch, Wilhelm Meister, die Linke…und die Rechte Hand des Teufels, Mephisto, Honorio, Ferdinand, Werther

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