Handballkrimi zur Primetime im Lokschuppen schlägt Wellen bis ins Outback Namibias
Es könnte ein 10 Punkte Spieltag für den im Lokschuppen heimischen ESV Dresden werden. Die Jugend legte morgens vor und zeigte in einem 30:10 Torhagel ihr
Können. Da wollten sich auch M3, F1 und M2 nicht lumpen lassen und legten ebenfalls mit mindestens 30 Toren auf dem ESV-Konto und 6 Siegespunkten nach.
Zur 19 Uhr Primetime war der Druck auf die zweiten Frauen also hoch. Der Wille sich die ersten Punkte in der Regionsoberliga gegen die Damen des TSV Dresden-
Bühlau zu holen und das auch noch an einem so erfolgreichen Heimspieltag war da und sorgte spürbar für Nervosität auf der Platte. Die Bedeutung dieses Spieles schlug sogar Wellen bis ins Outback Namibias, wo die reisende Reporterin Magdalena Sdorra, aka F2 Rückraumshooterin, aka Mitglied des Mannschaftsrats, aka MG, #wirvermissendich, gebannt vor dem Bildschirm hängt und das Spiel ihrer Mädels verfolgte. Um die Lage vor Ort besser einschätzen zu können, flatterte kurz nach Abpfiff auch schon Sdorras Interviewanfrage ins Postfach der flinken Linksaußenspielerin Anna Thümmler:
So, Entstand 17:18, muss weh getan haben. Und das trotz zwischenzeitiger drei Tore Führung – woran hats gelegen?
Ja, das auf jeden Fall. Ich würd lügen, würd ich sagen, dass nach Abpfiff keine Tränen verflossen sind. Das Spiel haben wir ganz klar im Angriff verloren. Ich meine 18 Gegentore sind absolut in Ordnung, die Abwehr stand gut und auch die Hüterinnen haben einiges herausgeholt, aber das Angriffsspiel war echt nicht schön anzuschauen. Wir waren alle viel zu verkopft, haben uns selbst großen Druck gemacht und dann durch unnötige Fehler vorne die Bälle verloren. Viel zu viele Schrittfehler und unnötiges Getippe vor der Abwehr. Zur Halbzeit stand es 8:8, man konnte das Blatt zur zweiten Hälfte quasi neu schreiben. Was wurde da in der Kabinenansprache gesagt?
Coach D hat uns Mut zugesprochen, aber auch klar gesagt, was im Angriff nicht läuft. Dass die Abwehr ja so okay sei, wir aber vorne weniger unsicher und aufgeregt auftreten müssen. Das ist uns dann auch kurzfristig gelungen. Wir haben gleich nach der Pause einen 3:0 Lauf hingelegt, da dachte ich kurz jetzt sind wir dran, jetzt haben wir sie. Aber in der 43. Minute war Bühlau wieder bis auf ein Tor an uns dran. Gefühlt war eh das gesamte Spiel eine reine Crunchtime, aber ab hier war die Spannung so richtig hoch. In der 57. Minute erzielten unsere Gegnerinnen den Ausgleich und konnten das Spiel dann letztendlich für sich entscheiden. War echt unglücklich alles.
Das kannst du laut sagen, ich habe hier auch mitgezittert… Was würdest du sagen, wie gut funktionieren die Abläufe im doch recht frischen Team? Wie zufrieden bist du
mit der Leistung des Teams? Und mit deiner eigenen?
Puh, ich find die Frage gar nicht so einfach. Einerseits finde ich machen wir in der Abwehr echt einen guten Job. Und auch so, wir hatten bisher in der ROLF drei Spiele und drei Niederlagen, das ist natürlich keine gute Quote – aber wir haben jedes Spiel mit maximal zwei Toren verloren. Das schmerzt zwar gleich doppelt, aber zeigt uns auch, dass wir in der Liga mithalten können. Ich setze sehr auf die Rückrunde. Das Team ist noch nicht gut eingespielt und besteht aus vielen jüngeren Spielerinnen, die es auf der Platte noch nicht immer schaffen voll abzuschalten. Aber das spielerische und technische Können haben wir, das beweisen wir regelmäßig bei Trainingsspielen gegen unsere F1. Deshalb glaube ich fest daran, dass wir im Laufe der Saison noch unsere Shining-Moments bekommen werden. Deswegen möchte ich mit unserem heutigen Angriffsspiel auch gar nicht so hart ins Gericht gehen. Was meine eigene
Leistung angeht, kann ich mich da eigentlich nur anschließen. Ich fühle mich sehr wohl in der Abwehr, aber sobald wir vorne im Angriff stehen, steigt meine Nervosität, was einfach zu schnell zu Fehlern oder nicht genutzten Chancen führt…
Na gut, das ist ja eigentlich eine ganz optimistische Einschätzung. Hoffen wir mal, dass es so auch kommen wird! Dann wollen wir das Spiel hiermit auch abhaken und hinter uns lassen und stattdessen nach vorne schauen: Auf welchen Gegner muss Coach D das Team kommende Woche vorbereiten?
Was du sagst. Für uns geht es kommenden Sonntag zum Auswärtsspiel gegen den HC Großenhain. Anpfiff ist am 21.09. um 15:30 Uhr. Über das ein oder andere bekannte Gesicht auf der Tribüne würden wir uns freuen…
Na bestimmt. Vielen Dank für das Interview und nun viel Spaß beim Mannschaftsessen bei Hans im Glück!
GaLiGrü aus der Kooperationsküche der zweiten Frauen wünschen:
Magda & Anna