VLF: ESV – MSV 27:31 (14:21)
Saaaamstag! Endlich mal wieder Zeit für die Familie. Da hieß es doch bei bestem Sonnenschein ab raus an die frische Luft und rein in den alt ehrwürdigen Lokschuppen. Was gibt es denn Schöneres als mit den Liebsten ein paar Bälle durch die Halle zu schieben und den Alltagsstress völlig zu vergessen.
Ein Blick in die Tabelle der VLF verrät: es wird heute ein heißer Tanz auf dem Parkett, denn es geht gegen den bisher ungeschlagenen Tabellenführer MSV. Den Durchmarschierer bis in die VL kannte man noch sehr gut aus dem letzten Spiel der abgebrochenen Saison 20/21 sowie aus der Stadtliga, die in Vorbereitung auf die aktuelle Saison wieder ordentlich Spielpraxis brachte. Auch die sensationellen Spiele im Pokal gegen den Sachsenligisten Döbeln und das Freundschaftsspiel gegen Klotzsche ließen viel Hoffnung, dass man heute die 2 Punkte zu Hause behalten konnte. Also hieß es jetzt nur noch: Brust raus, Haare flechten, Kopf und Arme hoch und dann VOLLGAS. Und nochmal tief Luft (:)) holen – Mist, vergessen – man sollte eben Familientraditionen wirklich ernst nehmen!
17 Uhr ging es dann scharf. Unsere Gäste starteten voller Tatendrang, jung, dynamisch, mit ordentlich Zug zum Tor und ein ums andere Mal konnten wir nur zusehen, wie es im Tor klingelte. Wir hingegen haben den Anpfiff voll verschlafen. Schneller als unsere Augen und Gliedmaßen folgen konnten, stand es 3:8 nach 9 min für den MSV. Es gibt so Tage, da ist morgens die letzte Milch schlecht, die Schnitte geviertelt statt halbiert und die Hose, die man unbedingt anziehen wollte, noch in der Wäsche. Es läuft einfach nicht. Und wenn überhaupt, dann nur rückwärts und bergab. Ihr kennt das. Kommt in den besten Familien vor. In der Deckung oft einen Schritt zu spät, im Abschluss teils halbherzig, hier und da unachtsam bei den Pässen aber vor allem mit gebeutelten fragenden Gesichtern – gegen diese Heimmannschaft konnten sich die hochkonzentrierten und gut aufgelegten Mädels des MSV sogar auf 9 Tore zum 12:21 kurz vorm Pausentee absetzen. Die 1. Halbzeit war vielleicht nicht unser Freund, aber auf alle Fälle ein guter Lehrer.
In der Halbzeitpause war es ungewöhnlich still. Und jeder der Kinder hat, weiß, was das bedeutet – gleich passiert was! Bei so hohem Rückstand können schon mal die Nerven blank liegen, aber wer hier Gemotze und Gezicke erwartete, liegt völlig falsch. Im Gegenteil: nahezu wortlos war allen klar: Wir kämpfen zusammen, Seite an Seite und aufgeben ist keine Option. Dass wir es können, haben wir schon oft bewiesen, jetzt mussten wir nur noch an uns selbst glauben.
Und was da für ein Team in der 2. Hälfte auflief! Kopf hoch, ab das Herz in die Hand und die Leidenschaft in die Beine, vorne die Dinger mit vollem Entschluss bis zum Torerfolg durchbringen und hinten wieder mit stählerner Körperspannung anpacken. Und wenn doch mal einer durchrutscht, gibt es noch unseren Schutzwall an Torhüterinnen, die auch dank ihrer starken Performance einen großen Anteil am Abwenden der vollkommenen Klatsche hatten. So gelang es uns auf nur 4 Tore Abstand auf 18:22 ran zu kommen und diese auch bis zum Schlusspfiff zu halten. Quasi 2. Halbzeit gewonnen. Und DAS Mädels macht ein wahres Team aus. Trotz des hohen Rückstandes hat sich jeder voll reingehangen, bis zum Schluss, und gegen diesen starken Gegner alles gegeben! Eine Familie hält eben zusammen – egal was kommt. Und das seid ihr, ihr verrückten Hühner: meine 2. Familie! Wir haben nicht alles erreicht, was wir wollten. Aber zusammen sind wir alles, was wir brauchen.
Familie ist...:
Das Herz des Elfenbändigers auf unterschiedlichste Weise erhascht,
immer aus dem selben Harztopf genascht,
geteilt die Liebe und Freude am geilsten Sport der Welt
ihr seid meine Familie auf dem Feld.
Kerstin- unser Fels in der Brandung (Tor), Rebecca – unsere Rückendeckung auf den Punkt (Tor), Katha- unverwechselbar einmalig, Egle - auf welcher Position auch immer ihr mich braucht – ich bin da (4), Sylvie – ich geh für euch mit dem Kopf durch die Wand (1), Vivi - die familieninterne Nachwuchsförderung liegt mir sehr am Herzen (1), Anja W. - ich pack das Herz in die Hand (10), Ramona – mit euch vergesse ich jegliche Zeit, Laura - ich gebe niemals auf und ziehe das 60min durch (4), Steph - Miss Motivation – mein Lächeln verliere ich nie (2), Jana - Herz über Kopf! (4), Anja Z. - unverzichtbar auf und neben dem Feld (1), Micha - ich bin zwar nicht perfekt, aber wenn ich #meinemannschaft anschaue, habe ich wohl irgendwas richtig gemacht (Trainer) und Caro - die Handballfamilie ist noch nicht groß genug (Bank)