Radebeuler HV - ESV Dresden 25:26 (11:13)

Am vergangenen Samstag empfingen uns die zweitplatzierten aus Radebeul zum Match. Betrachtete man die aktuelle Tabellensituation, versprach man sich ein spannendes Spiel auf Augenhöhe. Und genau dieses Versprechen hielt die beiden Teams. 16 Uhr pfiffen die Schiris das Spiel an und Radebeul netzte direkt im ersten Angriff zum eins zu null ein. Bis zur 7. Spielminute hielten die Gastgeberinnen einen Ein-Tore-Vorsprung. Während unsere Torelfe Sille von Anfang an wunderbar parierte und freie Würfe von sechs Metern, Konter oder 7m hielt, musste sich die ESV 6 auf der Platte erst Mal etwas sortieren.

Radebeul wurde aber dennoch im Zaum gehalten, sodass der Knappe Vorsprung bis zur 15. Minute gehalten wurde. Allmählich hatten wir uns langsam aber sicher eingegroovt. Auch wenn  sich technische Fehler nicht hundertprozentig vermeiden liesen und wir ehrlich zugeben mussten, dass die Radebeulerinnnen den schöneren Handball spielten. Nichts desto trotz bauten wir unseren Vorsprung Stück für Stück aus (7:9, 9:11, 10:13...) Die Elfen waren erwacht und so wurde gekämpft was das Zeug hielt. Sille hielt weiterhin gigantisch und entschärfte in der ersten Halbzeit drei 7m.

Die Abwehr stand super und verteidigte aggressiv – Bodychecks wurden in Kauf genommen, den Bällen wurde hinterher gehechtet... man sah sie regelmäßig durch die Halle fliegen. Entsprechend sahen dann auch Knie, Ellenbogen etc nach dem Spiel aus. Aber das nimmt man doch gerne in Kauf, um das Spitzenspiel zu rocken. Katja rannte wieder was dass Zeug hielt und mischte die Radebeuler Abwehr ordentlich auf – Alter ist eben nur eine Zahl auf dem Papier. ;) Im Prinzip gab jeder seine Senf zum Halbzeitstand von 11:13 hinzu, ob dass Katrin mit drei Toren in Folge zu Spielbeginn war oder Jana mit sieben Toren in HZ eins oder Anne als RM mit ihren tollen Finden oder Stella, die in der Abwehr richtig super zu packte oder Katha, die im Angriff für all ihre Mitspieler ein Auge hatte oder Jodie, die jeden Kontor im Vollsprint nimmt und schöne Ideen im Kreisanspiel hatte oder Caro, die die gegnerische Abwehr mit gewitzten Laufwegen aufmischte oder Vivi, die echt viel einstecken musste/wollte und sich mit allem was sie hat, in den Gegner reinwarf oder Berit, die im Angriff einfach immer um einen Torabschluss kämpft, egal ob der Ball eigentlich schon verloren war oder ich, die mit Feuer unterm Hintern gespannt auf ihren Einsatz wartete (keine Kritik, ich habe Power für den letzten Wurf gesammelt). Jede Einzelne hat an diesem Spiel darum gekämpft, dass die Siegesserie bestehen bleibt.

Halbzeit zwei startete für uns relativ gut, während die Radebeulerinnen erst Mal fünf Minuten brauchten um wieder ins Spiel zu finden. So bauten wir unseren Vorsprung zwischenzeitlich auf ein 11:16 aus und konnten diesen 5-Tore-Vorsprung bis zur 50. Minute im Schnitt halten. Die Halle brodelte und die heiße Stimmung brachte vielleicht auch hier und da eine kleine Unkonzentriertheit in die Köpfe. Oder wir dachten uns einfach: „hey, machen wir es mal Nationalmannschaftslike und machen es zum Ende hin einfach richtig spannend. Gut für die Einschaltquote.“

Gesagt getan. Die Radebeulerinnen mobilisierten nochmals all ihre Kräfte und wir liesen und mit einer doppelten Zeitstrafe in Unterzahl bringen. Nun wurde es auf dem Spielzeit nochmal richtig heiß. Die Gastgeberinnen kämpften sich über ein 20:23 über ein 23:25 bis auf ein 24:25 heran. Noch 1,5 Minuten zu spielen. Wir in doppelter Unterzahl. Und dann erlebte ich einen der schönsten Handball Momente. Aus dem Rückraum nahm ich all mein Willen zusammen und traf ins lange Eck zum 24:26. Auf der Uhr noch 20 Sekunden und auch wenn die Gastgeberinnen nochmal trafen, überkam mich das Gefühl von Stolz. Es fühlt sich schon irgendwie ziemlich geil an, sozusagen das Siegtor geworfen zu haben. Danke Mädels, für diesen Moment!

Nur wenn man als ein Team gemeinsam fungiert und für einander kämpft, kann man ein solches Spiel für sich entscheiden. Dabei ist ganz egal, wie schön man gespielt hat oder wer zum Schluss einnetzt, die meiste Zeit auf dem Feld stand oder von der Bank aus alles gegeben hat und seine Mannschaft verbal nach vorn getragen hat.

Es kämpften:

Micha (Trainer), Anja & Katja K. (Co), Sille (5! Gehaltene 7 Meter), Berit, Stella, Jana (12, trotz Manndeckung), Katja S. (5), Katrin (3), Katha (2), Anne (2), Vivi (5x 7m erkämpft, 1x Bodycheck), Jodie (1), Franzi (1)

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Viviane HauschildViviane Hauschild

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