VLFO: ESV Dresden - VfL Meißen 25:30 (13:14)

Aufgrund des hohen Reiseaufkommens hat dieser Spielbericht leider 20.160 Minuten Verspätung. Mittlerweile haben wir nur noch den Anspruch Sie ans Reiseziel zu befördern, über Ihren Reisekomfort können wir uns leider keine Gedanken mehr machen. Wir bitten um Entschuldigung und freuen uns auf Ihre nächste Reise mit der Deutschen Ba...äh, dem Eisenbahner Sportverein Dresden.

Zurück zu damals...vor 20.160 Minuten:

Irgendwie fühlt sich der Januar doch an, wie der Montag des neuen Jahres. Neujahrsspirit und Veränderung zum Besten in allen Ehren, aber eigentlich muss man mit dem neuen Jahr erst warm werden, aus der Feiertagsbubble wieder in den Alltag zurückfinden und schauen, welche Realität einem das frisch begonnene Jahr so bringen mag. Und die bekümmernde Realität in diesem Januar war einfach, das kein einziger Ballierelfen Spieltag im Kalender stand...und bei aller Liebe, da hilft auch keine Handball EM der Männer drüber weg. Es ist einfach nicht dasselbe. Zum Glück geht jeder Montag irgendwie rum und es wird Dienstag...oder eben Februar. Dieses zweite Kalenderblatt sieht doch schon viel verlockender aus, denn es lächelt einen gleich der erste Heimspieltag im Lok-Schuppen an. Endlich. Normalität. Ich bin bereit.

...zumindest bereit zum Zugucken, weil ich, was selbst spielen betrifft, immernoch auf den Snooze-Knopf an meinem Saisonwecker drücke, aber das ist eine andere Geschichte. Ich bin zeitig in der Halle, versuche mich selbst in ein paar sportähnlichen Übungen während es auf der Platte schon heiß hergeht. Ich liebs. Ich liebs auch, schon in der Halle zu sein, wenn nach und nach meine Herzenselfen in die Halle gehüpft kommen, in den Spieltunnel steuern und dann die Platte erobern. Es ist immer ein beeindruckender Anblick, aber heute...uiuiui. Kurz glaubte ich, der neue Kempa Werbekatalog sei lebendig geworden. In scharfem Chili-Rot und schnittigem Schwarz flitzen die Girls über die Platte und setzen den neuen Trikotsatz einem ersten Test aus. Oh ja, neuer Trikotsatz. leXsolar GmbH und Sport- und Physiotherapie 2Perform luden uns im Herbst zum Shopping Spree ein und spendeten uns die neuen Outfits. Ich liebs. Wir liebens. So sehr Danke dafür!

„Hey, C, hast du Lust mit mir Mamas Spiel anzuschauen?“ rufe ich einer fleißigen Erwärmungspartnerin der Elfen zu. Sie ist leider noch zu jung, um nach Anpfiff mit auf der Platte zu toben, aber das tut dem Tobeeifer ja keinen Abbruch. Kurz werde ich beäugt und höre dann ein „Okay, aber können wir erst noch ein bisschen malen? Und du darfst nicht wieder so laut rufen, ok?“ „Öhm, ich weiß zwar überhaupt nicht was du meinst, aber klar, lass uns bis zum Anpfiff malen.“ Für ein paar Minuten sitze ich also auf dem Hallenboden und male...und zwar im coolsten Malbuch aller Zeiten. Ich lüge nicht. Man malt nämlich nicht einfach nur aus. Nein, während man malt bekommen die Objekte Struktur. In Büschen erscheinen auf einmal Äste und Blätter, bei Mauern kann man die einzelnen Ziegel erkennen und Tiere bekommen quasi Fell oder Schuppen oder was auch immer die passende Oberflächenstruktur des auszumalenden Lebewesens ist. Ich bin so begeistert, dass ich fast den Anpfiff überhöre. Aber eben nur fast...und das ganz zum Leidwesen meiner Zuguck-Partnerin, denn ratet, wer natürlich ab Minute 1 an nicht weniger laut rufen kann? Upsis.

Jedenfalls hat das Spiel, und damit der eigentliche Inhalt dieser Zeilen begonnen - die Elfen bestreiten ihr erstes Spiel des neuen Jahres...endlich! Ganz im Snooze-Mood, dauerte es zwar noch 5 kurze Minuten des Wachwerdens, aber dann sieht man einen recht ausgeglichenen Schlagabtausch mit den Gästen aus Meißen. Zeitstrafen und gelbe Karten lassen nicht lange auf sich warten, man merkt das hier Feuer im Spiel ist. Nach reichlich 20 Minuten Spielzeit, ok, für die Elfen nach 15 Minuten, weil ein bisschen später begonnen, zeigt uns die Anzeigetafel einen soliden 4 Tore Vorsprung (11:7). „YES!“...und direkt bekomme ich einen mahnenden Blick zugeworfen. Oh, ups. Direkt zu laut gerufen. „yes!“. Aber entweder habe ich wirklich zu laut gerufen oder nicht laut genug...innerhalb der nächsten Minuten verspielen meine Chili-Roten ihren Vorsprung und der Halbzeitton erklingt zum quasi noch ausgeglichenen 13:14. „Sch***!“ - „Das sagt man nicht!“ - „Oh, stimmt. Entschuldigung.“ Es ist ja auch alles gut. Beide Mannschaften begegnen sich auf Augenhöhe – sowohl mit den gelungenen Aktionen als auch mit den Fehlern. Es sind noch ganze 30 Minuten Zeit den Ticken stabiler in der Leistung zu werden und Meißen punktelos wieder heimzuschicken. Ist ja auch nicht so weit von der Lok nach Meißen.

Anpfiff zur Halbzeit 2. „Auf geht’s, Mädels.“ - „Das war wieder voll laut.“ - „Entschuldigung...schon wieder.“ Es dauert keine 10 Minuten und die Anzeigetafel steht für meine Begriffe wieder richtig rum – 19:18 für Chili-Rot. „JAA!“ Mittlerweile wird schon gar nichts mehr gesagt. Ich bekomme einen enttäuschten Blick zugeworfen und man wendet sich von mir ab. Ich kann aber auch wirklich nicht hören. Ups. „C, es tut mir wirklich Leid, aber ich kann meinen Sabbel einfach nicht halten.“
Beim 21:18 fühlen sich die Meißner Gäste zur Auszeit gezwungen. Ganz klar, Chili-Rot gelang der bessere Einstieg in Halbzeit 2. Es geht Schlag auf Schlag weiter. Zeitstrafen auf der einen, Zeitstrafen auf der anderen Seite, Tore klingeln hier und dort. Besonders unsere Anne nagelt die Dinger heute stabil von 7 Meter als auch aus dem Spiel raus rein. Die anderen ziehen mit, arbeiten, schieben in der Abwehr. Packen zu. Nur vorn fehlt ein bisschen das letzte Quäntchen Genauigkeit, sodass die ein oder andere Chance,sich weiter abzusetzen liegen bleibt und Meißen bleibt dran. Trotz ähnlichem Niveau in Abwehr und Fehlern, werden die Gäste sicherer vorn im Abschluss und haben sich 10 Minuten vor Abpfiff das 24:24 erkämpft.
Und dann begann irgendwie das Ende vom Spiel. Nach 3 Zeitstrafen muss Anja W ihr Chili-Rot heute frühzeitig ablegen...unglücklich, weil sicherlich war das eine zeitstrafenwürdige Abwehraktion, das streite ich als völlig unvoreingenommene Zuschauerin ja gar nicht ab. Aber war sie die richtige Empfängerin? Ich habe Zweifel. „Sch***!“ - „Du hast es schon wieder gesagt.“ höre ich nochmals. Sie hat recht. Ich ärgere mich. Gelobe Besserung. Wir alle wissen, dass das keine 10 Minuten halten wird. Ups.
Zurück zum Spiel...oder auch nicht. Egal ob man zustimmt, der Schiri hat gepfiffen was er gepfiffen hat und man macht da weiter. Doch irgendwie hat nur Meißen weiter gemacht. Trotz guter chili-roter Abwehrleistung, ziehen die Gäste Tor um Tor davon, weil irgendwie kein Elfen Angriff mehr im gegnerischen Tor endet. Schöne Wurfpositionen werden unter anderem herausgespielt, aber der Ball landet am Ende nicht da, wo er landen soll. Dann kommt Hektik dazu und der Ofen ist aus. Meißen hingegen dominiert die letzten Minuten komplett. Mit einem 6:0 Tore Lauf spielen sie sich in den Rausch und setzten sich auf 24:30 ab. Als es endlich auch wieder für Chili-Rot mit dem Ball im Tor klappt, ist es leider schon zu spät und die 60 Minuten sind abgelaufen. Ein letztes Mal „Sch***!“ Ich werde gar nicht mehr korrigiert, man hat die Hoffnung mit mir aufgegeben. Nächstes Mal muss ich mir wieder mehr Mühe geben. Ich mag C doch so gern und hab sonst viel Spaß mit ihr…und das Malbuch spricht ja wohl für sich.

Ähnlich geknickt kommen meine Chili-Roten vom Feld. Das haben wir uns selbst zuzuschreiben. Handballerisch waren beide Mannschaften auf Augenhöhe, nur die Unsicherheiten schlugen bei uns mehr aus. Macht nichts. Wir drücken einfach nochmal den Snooze-Knopf am Spieltagswecker, drehen uns für weitere 5 Waschmaschinenminuten um und probieren es später nochmal. Irgendwann ist der Montag vorbei.

Hervorragend gekleidet waren heute:

Kerstin (Tor), Lisa (3), Steph, Ramona (2), Anja W (2), Franzi (5), Liesel (1), Anne (11/7), Laura, Caro (1), Jana, Egle, Elisa (Tor)

zusammen mit Vivi und Christoph

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Viviane HauschildViviane Hauschild

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