ESV - SSV Heidenau
Heute ist Montag, unser Spiel gegen Heidenau ist nun schon 2 Tage her, aber immer noch bin ich deprimiert, wenn ich daran denke, dass wir dieses Spiel verloren haben. Wisst ihr, manchmal finde ich, ist Handball doch ein bisschen wie Fußball. Nicht wegen der Schwalben oder dem ganzen Heckmeck drumrum, sondern weil manchmal nicht zwingend die bessere Mannschaft gewinnt. Ich tue mich sonst schwer es so deutlich zu formulieren, aber diesmal finde ich wirklich, dass wir zumindest einen Punktgewinn verdient hätten.
Dass wir erneut so knapp wie auch schon im Hinspiel mit einem Tor verlieren, können wir allerdings diesmal nicht aufs fehlende Harz, den Ball, die Schiris, die Hallenumstände oder die fehlende Luft schieben, diesmal haben wir’s einfach selbst vergeigt.
Aber der Reihe nach. Die Vorzeichen für das Spiel standen eigentlich ganz gut. Wir hatten uns in der Trainingswoche intensiv mit dem Angriffsspiel der Gegnerinnen beschäftigt und fühlten uns gut vorbereitet. Bis auf unsere kränkliche Annemaus und die langzeitvermisste Laura waren alle Elfis an Bord und selbst im Tor waren wir diesmal gleich dreifach besetzt. Nachdem sich Rebecca im Hinspiel gegen Heidenau verletzte, durfte sie nun ihr Comeback – natürlich wieder gegen Heidenau – feiern. Herzlich Willkommen zurück auf der Platte, liebe Rebecca. Außerdem waren Sylle und Elisa dabei; alle Torhüterinnen bekamen ihre Einsatzzeiten und hielten uns allesamt sehr gut im Spiel.
Wir konnten die ersten Minuten direkt für uns entscheiden und führten bereits nach 11 Minuten mit 6:4. Unsere Abwehrreihe arbeitete diszipliniert so wie wir es zuvor im Training geübt hatten, sodass die Heidenauerinnen keine leichten Tore erzielen konnten. Vorn waren wir bemüht unsere Angriffe länger auszuspielen und gute Wurfsituationen zu kreieren. Allerdings luden wir durch einige technische Fehler gegen Ende der 1. Halbzeit die Gegnerinnen zunehmend ein, wieder die Führung zu übernehmen und sogar in die Halbzeitpause mit einem Vorsprung von 4 Toren (13:17) zu gehen.
Ich hatte aber zu diesem Zeitpunkt nicht das Gefühl, dass hier heute der Drops schon gelutscht ist. Die Kabinenansprache zeigte direkt Wirkung, der Kampfgeist war bei allen geweckt, sodass alle motiviert in die 2. Halbzeit starteten und wir es innerhalb von 10 Minuten schafften, den Vorsprung wieder zu egalisieren (22:22). Lisa hatte einen Wahnsinnslauf und ballerte ein Tor nach dem anderen. Wir schafften es sogar die abermals vielen Unterzahlsituationen und die rote Karte gegen Franzi zu überstehen und gingen in der 53. Minute selbst mit 3 Toren in Front (26:23). Elisa konnte nach ihrer Verletzung im letzten Spiel gegen Görlitz wiedereingesetzt werden. Sie konnte auch diesmal wieder an ihre Topleistung der letzten Spiele anknüpfen und hielt auch freie Bälle lockerflockig. Diesmal dachte ich wirklich, schaffen wir es, das Spiel für uns zu gestalten, auch wenn Heidenau weiter drückte und auf 26:25 verkürzen konnte. Durch eine Überzahlsituation in den letzten Minuten für uns war ich überzeugt, heute wird’s was. Wir spielten auch weiterhin klare und gute Wurfchancen aus - nur leider hatten wir in der Endphase mehrfach Pech beim Abschluss, sodass es leider nicht mehr zum Torerfolg für uns reichen sollte. Die Aufstiegsaspirantinnen aus Heidenau dagegen trafen nochmal sicher, sodass sie trotz Unterzahlsituation das Spiel mit 27:28 für sich entscheiden konnten.
Irgendwie war es ein Déjà-vu zum Görlitzspiel letzte Woche, nur, dass wir trotz Führung diesmal nicht mal einen Punkt retten konnten, sondern ganz ohne Punkte dastehen. Das macht mich auch heute noch traurig. Ich hoffe, wir schaffen es in den verbleibenden Spielen uns wieder aufzurappeln, an uns zu glauben und noch ein paar Pünktchen zu sammeln. Wir können stolz sein, dass wir selbst mit den ganz großen Mannschaften der Liga mithalten und sie insoweit ärgern können, dass wir zumindest bis kurz vor knapp führen. Ich bin überzeugt davon, dass uns als Mannschaft nix umhauen kann. Ich liebe jede Einzelne von Euch und bin einfach wirklich unfassbar dankbar mit euch zu sein, Siege zu feiern, aber auch Niederlagen wie diese zu überstehen.
Nächste Woche dürfen wir uns deshalb auch im Pokal belohnen und in Weißenborn um das Finale des Sachsenpokals spielen. Das wird nochmal ein Riesenspektakel für uns. Ich kann mich nicht erinnern, dass es schon mal eine Mannschaft des ESVs geschafft hat, im Halbfinale des Sachsenpokals zu stehen. Schon das sollte uns allen nochmal einen besonderen Motivationskick geben. Ich freu mich drauf!
Es fighteten:
Sylle, Rebecca und Elisa im Tor; Lisa (10), Steph, Ramona (1), Sylvie (2), Anjalini (3), Liesl (1), C-Caro (1), Jana (3), Egle (3/2), Franzi (3), Anjalinum
und unterstützten von der Bank - Vivi, Chrischi, Dave und Annek